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Paulinenhof

Ehemalige Straßennamen:

  • keine

Erläuterung aktueller Straßenname:

Benannt nach dem Vorwerk Paulinenhof, welches sich an diesem Platz gegenüber der ehemaligen Infanteriekaserne befand. Bis zum Ersten Weltkrieg waren um das Vorwerk weite offene Flächen, die der landwirtschaftlichen Nutzung dienten. Zu der heutigen Wohnadresse führt ein befahrbarer Weg von der August-Bebel-Straße durch einen Rundbogen. Den Namen „Paulinenhof“ trägt überdies die gesamte Siedlung. Sie steht unter Denkmalschutz, weil mit ihr eine für die Mark Brandenburg einzigartige städtebaulich-künstlerische Situation erhalten ist. Zur Historie: Infolge der Gebietsveränderungen nach dem Ersten Weltkrieg entstand aus den Restbezirken der ehemaligen Eisenbahnverwaltungen Posen und Bromberg die Reichsbahndirektion Osten. Der Stadt Frankfurt (Oder) gelang es, die Direktion nach hier zu holen. Innerhalb kurzer Zeit waren 600 Wohnungen zu bauen. Für dieses Vorhaben bildete die Stadt mit der Reichsbahnverwaltung die Siedlungsgesellschaft „Ostmark“. Zum Geschäftsführer dieser Gesellschaft wurde der Oberbaurat an der Reichsbahndirektion Köln, Martin Kießling (Kießlingplatz) gewählt. Von allen Baueinheiten, die Kießling in Frankfurt (Oder) schuf, ist die als Gartensiedlung angelegte Paulinenhofsiedlung die größte. Die Straßen dieser Siedlung wurden benannt nach Städten der ehemaligen Ostmark. Diese sind: Bromberger Ring (Franz-Liszt-Ring), Danziger Straße (Albert-Fellert-Straße), Dirschauer Straße (Georg-Friedrich-Händel-Straße), Graudenzer Weg (Harfenweg), Kulmer Straße (Albert-Lortzing-Straße), Posener Ring (Peter-Tschaikowski-Ring) und Thorner Grund (Joseph-Haydn-Straße). Die Umbenennung in die heutigen Straßennamen erfolgte 1948 bzw. 1953. Die Paulinenhofsiedlung befindet sich südlich der August-Bebel-Straße zwischen Kießlingplatz und Georg-Friedrich-Händel-Straße, mit der Hermann-Boian-Straße als durchgehende Achse und der Joseph-Haydn-Straße als südliche Begrenzung. Angelegt ist die Siedlung als aufgelockerte Gartenstadt. Der Kießlingplatz ist als Zugang zum Siedlungsbereich gestaltet. Von da beginnt die als Mittelachse angelegte Hermann-Boian-Straße mit den Nebenstraßen Harfenweg, Albert-Lortzing-Straße, Franz-Liszt-Ring und Joseph-Haydn-Straße. Am Ende befindet sich ein angerartiger Platz, aus dem halbkreisförmig angelegten Peter-Tschaikowski-Ring und der Albert-Fellert-Straße gebildet. Optischer Abschluss in der Achse der Hermann-Boian-Straße ist ein von Wohnbauten flankiertes hohes rundbogiges Tor, welches im Dreiecksgiebel die Jahreszahlen 1922/23 trägt. Für die Entwicklung der Stadt Frankfurt (Oder) ist diese Siedlung, neben den anderen in den Jahren 1922-25 entstandenen Bauten Kießlings, von ortsgeschichtlicher Bedeutung, da sie in einer Zeit wirtschaftlicher Rezession entstanden ist und in der Stadt neue, vorher nicht gekannte Akzente im Mietwohnbau setzte. Die Paulinenhofsiedlung erschloss ein bis dahin unbebautes Gebiet westlich der Stadt und bezog so die Eisenbahnlinie in die städtische Bebauung ein. Sozialgeschichtlich von Bedeutung ist die Verteilung, Anlage und Einrichtung der Häuser, die den Bedürfnissen der Bewohner nach Kleinviehhaltung und Gartenraum einerseits und dem neuesten Standard an Wohnkomfort, vor allem der sanitären Einrichtungen andererseits entsprachen.