Fast schon schicksalhaft bekommt Candice, bald 13, den Buchstaben H für einen Schulaufsatz zugelost. Seit ihre kleine Schwester am plötzlichen Kindstod gestorben ist, hat sie ihre Familie nicht mehr glücklich gesehen. Also startet sie die verrücktesten Versuche, die trauernden Eltern aufzumuntern. Oder den verbitterten Vater mit dem reichen Onkel Brian zu versöhnen. Zwar geht das stundenlang zusammengekochte Country & Western-Dinner fürchterlich daneben. Zwischendurch erwägt das neumalkluge Mädchen mit den roten Zöpfen sogar, sich per Anwalt aus der Familie zu verabschieden. Doch ihrem unbeirrbaren Optimismus kann sich letztlich niemand entziehen. Kein Wunder, dass sich auch der neue Mitschüler Douglas in sie verliebt. Er behauptet von sich, er käme aus einer anderen Dimension und passt damit perfekt zu Candice.
Mit erzählerischem Witz und bonbonbunten Bildern wagt die australische Buchverfilmung den Umgang mit schweren Themen. Candices liebenswerte Marotte, die Dinge äußerst systematisch anzugehen, gipfelt in einer wahrhaft filmreifen Dolly-Parton-Parodie. Wir lernen: Das Glück ist vielleicht nicht von Dauer, aber Scheitern auch nie das letzte Wort.
John Sheedys Film (nach einem Roman von Barry Jonsberg) nimmt das Thema Glück sehr ernst und das Unglück nicht immer ganz so ernst. Und das tut beiden Teilen gut. (Rochus Wolff, kino-zeit.de)