Senioren und Seniorinnen werden im Vergleich zu anderen Altersklassen seltener Opfer von Kriminalität aber dennoch ist das Unsicherheitsgefühl bei älteren Bürgern besonders groß. Senioren und Seniorinnen können insbesondere Opfer von Trickbetrügern oder Taschendieben werden.
Mit den nachfolgenden Informationen und Tipps möchten wir Ihnen aufzeigen, wo Gefahren lauern, wie Täter vorgehen und wie man Dieben und Betrügern ein „Schnippchen“ schlagen kann.
Es gibt zahlreiche Tricks, Strategien und Täuschungsmanöver die Trickdiebe nutzen, um sich Zugang in Wohnungen bzw. Häuser von älteren Menschen zu erschleichen mit dem Ziel, Wertsachen oder Bargeld zu stehlen. Nicht bei jedem Fremden, der an der Haustür klingelt, stecken kriminelle Machenschaften dahinter. Allerdings ist hier eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Tricks sind z. B. das Vortäuschen einer Notlage, das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer oder das Vortäuschen einer amtlichen Eigenschaft bzw. Funktion wie z.B. Polizisten, Amtspersonen, Handwerker etc. Wir möchten Ihnen bekannte Vorgehensmuster der Täter aufzeigen und wie Sie durch richtiges Verhalten an der Haustür Trickbetrüger oder andere ungebetene Gäste wie z. B. unseriöse Verkäufer und betrügerische Vertreter abwehren können.
Die Trickbetrüger (oft mit Kindern, um einen harmlosen Eindruck zu erwecken) täuschen eine Notlage vor und bitten das Opfer um Hilfe bzw. Unterstützung.
Bei all den vorgetäuschten Notlagen und davon gibt es zahlreiche, haben Täter nur ein Ziel, durch Ihre Hilfsbereitschaft und Leichtgläubigkeit Zutritt zu Ihrer Wohnung bzw. in Ihr Haus zu erlangen um Wertsachen zu entwenden.
Wasserglas –Trick
Die Täterin täuscht Übelkeit oder Schwangerschaft vor und bittet Sie um ein Glas Wasser. Sie fragt nach, ob sie sich kurz in Ihrer Wohnung hinsetzen kann.
Stift und Zettel –Trick
Der Täter bittet Sie um einen Stift und einen Zettel um den nicht angetroffenen Nachbar eine Nachricht aufschreiben zu können. Er bittet Sie freundlich, die Nachricht an einem Tisch in Ihrer Wohnung schreiben zu dürfen.
Geschenkabgabe –Trick
Unter dem Vorwand, dass der Täter den Nachbar nicht angetroffen hat, bittet er Sie, die Blumen bzw. das Geschenk bei Ihnen abzugeben. Er fragt nach, ob Sie eine Vase für die Blumen haben und bietet Ihnen seine Unterstützung an, die Blumen in die Vase zu stellen.
Toilettenbenutzung –Trick
Der Täter fragt nach, ob sein Kind kurz Ihre Toilette benutzen kann, da es sehr eilt.
Wenn Sie bemerken, dass Sie Opfer einer Straftat wurden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
Wenn Unbekannte bei Ihnen klingeln und behaupten, entfernte Verwandte, Bekannte, ehemalige Kollegen etc. zu sein, seien Sie misstrauisch. Mit dem Vortäuschen einer persönlichen Beziehung verfolgen Trickbetrüger nur ein Ziel, zu einem Plausch in Ihre Wohnung eingeladen zu werden. Ist Ihnen dies gelungen, ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Diebstahl.
Oft kündigen Trickbetrüger Ihren Besuch sogar vorab telefonisch an, um eine Vertrauensbasis zum Opfer aufzubauen.
Die Trickbetrüger täuschen vor, sie kämen in einer amtlichen Funktion oder im Auftrag z.B. vom Vermieter und wollen sich somit Zugang zu Ihrer Wohnung verschaffen.
Wenn Sie bemerken, dass Sie Opfer einer Straftat wurden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
Bei sogenannten „Haustürgeschäften“ werden Senioren gezielt tagsüber von unseriösen Verkäufern bzw. Vertretern zu Hause aufgesucht und mit einem angeblich günstigen Angebot dazu gedrängt, einen entgeltlichen Vertrag wie z.B. Zeitschriftenabonnements, Telefontarife, Handwerkerleistungen etc. zu unterzeichnen.
Die Täter wenden unterschiedliche unseriöse Strategien an, um vom Opfer eine Vertragsunterschrift zu erhalten. Die einen locken mit Gewinne, angeblichen Schnäppchen oder besonders günstigen Telefontarifverträgen, die anderen geben sich als Mitarbeiter von seriösen Firmen aus.
Viele Senioren fallen auf die Verkaufstricks der Täter aus Mitgefühl oder Gutgläubigkeit rein und schließen ohne ausreichende Überlegung und insbesondere ohne Preisvergleich einen Vertrag ab. Kurze Zeit später bereuen viele den Vertragsabschluss.
Sollten Sie dennoch einen Vertrag an der Haustür unterzeichnet haben, aus Mitgefühl oder Gutgläubigkeit, können Sie diesen innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen schriftlich beim Unternehmer widerrufen (§ 312g Abs.1 BGB, § 355 BGB).
Detaillierte Informationen zur ordnungsgemäßen Widerrufsbelehrung erhalten Sie bei der Verbraucherzentrale.
Wenn Sie bemerken, dass Sie Opfer einer Straftat wurden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
Nicht nur an der Haustür lauern Gefahren, sondern Trickbetrüger versuchen auch übers Telefon vertrauensvoll eingestellte Seniorinnen oder Senioren auf betrügerische Weise zu schädigen. Die Trickbetrüger verfolgen nur ein Ziel, an das Geld ihrer Opfer zu kommen.
Trickbetrüger sind gerissen und denken sich immer neue Betrugsmaschen am Telefon aus. Sie geben sich als Mitarbeiter des Kriminalamtes, als Polizeibeamte, als Mitarbeiter der Bußgeldstelle, als Enkel oder Verwandte etc. aus.
Lassen Sie sich nicht von Telefonnummern auf dem Display Ihres Telefons täuschen, denn diese sind leicht zu manipulieren.
Sind Sie unsicher scheuen Sie sich nicht, die Polizei per Notruf 110 zu kontaktieren!
Mit den nachfolgenden Tipps und Informationen möchten wir Ihnen aufzeigen, wie Sie Gefahren am Telefon erkennen und sich vor den Tricks der Abzocker am Telefon schützen können!
Bei dieser Betrugsmasche wird gezielt das Telefonbuch nach altmodisch klingenden Namen durchsucht.
Die Betrüger geben sich am Telefon z. B. als Enkel, Verwandte oder gute Bekannte aus und beginnen meist das Telefonat mit einer Floskel „Rate mal wer dran ist“ und bitten kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird meistens eine prekäre finanzielle Notlage! Mit einem vertraulichen „Du“ oder mit „Oma“ versuchen Sie den Eindruck zu vermitteln, den Anrufer sehr gut zu kennen.
Die Opfer werden oftmals durch wiederholte Anrufe, in dem der Anrufer immer wieder um Hilfe bittet, unter psychischen Druck gesetzt.
Geht das Opfer auf die Bitte des vermeintlichen Enkels oder Verwandten ein, den Geldbetrag zu zahlen, erklärt dieser, dass Geld leider nicht persönlich abholen zu können, sondern dass das Geld durch einen Boten an der Haustür oder an einem Treffpunkt abgeholt wird. Um Sicherheit vorzutäuschen, wird dann mit dem Opfer ein Kennwort vereinbart, dass der Bote bei Abholung des Geldes nennen wird.
Diese Betrugsform ist hinterhältig und kann für die Opfer weitreichende finanzielle Folgen haben.
Mit dem falschen Versprechen „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ melden sich Trickbetrüger auch gerne am Telefon.
Die Telefon-Trickbetrüger, die sich als Anwalt ausgeben behaupten, dass nur noch eine Gebühr oder Steuer zu zahlen ist um den Gewinn zu erhalten.
Dem Ganzem wird die Krone aufgesetzt durch eine zeitnahe telefonische Bestätigung des Gewinns und den Gebühren durch einen angeblichen Notar.
Halten Sie sich stets vor Augen, wer an keinem Gewinnspiel teilgenommen hat kann auch nichts gewinnen und keine Lotteriegesellschaft verlangt für die Aushändigung eines Gewinns eine Gebühr!
Trickbetrüger sind gerissen und denken sich immer neue Betrugsmaschen am Telefon aus. Sie geben sich als Mitarbeiter des Kriminalamtes, als Polizeibeamte, als Mitarbeiter der Bußgeldstelle, als Enkel oder Verwandte etc. aus.
Lassen Sie sich nicht von Telefonnummern auf dem Display Ihres Telefons täuschen, denn diese sind leicht zu manipulieren.
Sind Sie unsicher scheuen Sie sich nicht, die Polizei per Notruf 110 zu kontaktieren!
Wenn Sie bemerken, dass Sie Opfer einer Straftat wurden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
Taschendiebstahl ist kein Gelegenheitsdelikt, sondern meistens steckt organisierte Kriminalität dahinter.
Taschendiebe arbeiten mit raffinierten Tricks bzw. Ablenkungsmanövern. Die Täter suchen die Enge, dichtes Gedränge, Menschenansammlungen, dort wo ihnen viele Menschen Deckung sowie Schutz bieten wie z. B. an Bahnhöfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Volksfesten, auf Weihnachtsmärkten, Messen und in Einkaufscentern.
Taschendieben sieht man Ihre eigentliche Absicht nie an und sie gehen fast immer in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Sie beobachten ihre Opfer genau, rempeln diese an oder verwickeln sie mit fadenscheinigen Fragen in ein Gespräch während ein anderer Täter das Portemonnaie bzw. Wertgegenstände entwendet. Erkennungsmerkmal bei Taschendieben ist der suchende Blick nach der „Beute“. Sie schauen Ihr Opfer nicht direkt an.
Leichtsinniges und argloses Verhalten wie z.B. offene Handtaschen oder Rucksäcke oder das Aufbewahren von Handy und Portemonnaie in der Gesäßtasche nutzen Taschendiebe aus.
Wichtig! Achten Sie bei Menschengedränge und in unübersichtlichen Situationen noch stärker auf Ihre Tasche und Ihre Wertsachen!
Rempeln, drängeln, betteln, das Trick-Repertoire der Taschendiebe ist vielfältig und stets kommen neue Tricks dazu. Die bekanntesten Maschen der Taschendiebe und deren Vorgehensweise möchten wir Ihnen nachfolgend aufzeigen.
Vor allem in vollen öffentlichen Verkehrsmitteln oder Bahnen bedrängt der Täter sein Opfer von hinten bzw. seitlich und kann durch den engen Körperkontakt Wertsachen aus der Tasche oder aus der Kleidung stehlen.
Von mehreren Tätern wird das Opfer im Gedränge angerempelt und somit in die Zange genommen und bestohlen.
Fremde bitten das Opfer eine Geldmünze zu wechseln. Während der Suche nach Wechselgeld im Portemonnaie entwendet der Täter unbemerkt Geldscheine.
Fremde fragen nach dem Weg und bitten das Opfer, diesen auf dem vorgehaltenen Stadtplan oder einem ausgehängten Plan zu zeigen. Während das Opfer auf dem Stadtplan schaut und abgelenkt ist räumt ein Komplize die Handtasche aus.
Im Supermarkt spricht der Täter das Opfer an und bittet um Hilfe bei der Suche eines bestimmten Artikels. Während der Suche ist das Opfer abgelenkt und die Tasche im oder am Griff des Einkaufswagens wird von einem weiteren Täter ausgeräumt.
Ein Fremder begrüßt Sie herzlich auf der Straße, umarmt Sie und steckt Ihnen eine Blume an. Während Sie verdutzt sind, wird Ihre Brieftasche entwendet.
Mehrere Kinder betteln das Opfer an, ein Kind nutzt die Situation und entwendet das Portemonnaie.
Ein Fremder bietet dem Opfer seine Hilfe beim Tragen der Einkaufstaschen an. Das Opfer nimmt dankbar die Hilfe an und überlässt dem Fremden die Taschen, in welcher sich meistens das Portemonnaie befindet. Vor der Wohnungstür angekommen entwendet der Täter das Portemonnaie.
Das Opfer wird gezielt beschmutzt wie z. B. mit Eis, Kaffee oder Glühwein. Der Täter hilft bei der Reinigung der Bekleidung und stielt dabei unbemerkt Wertgegenstände aus der Jacke oder Hose.
Der Täter tritt an Ihren Tisch z. B. im Café oder Restaurant und verwickelt Sie in ein Gespräch. Dabei deckt er z. B. mit einer Zeitschrift das auf dem Tisch liegende Handy ab um es unbemerkt zu entwenden.
Der Taschendieb setzt sich im Restaurant an einen Tisch. Sein Stuhl steht genau hinter dem Stuhl eines Restaurantbesuchers der seine Jacke bzw. Handtasche arglos über seine Stuhllehne hängte. Während das Opfer sich angeregt unterhält oder isst greift der Dieb in die Tasche bzw. in die Jackentaschen des Opfers um Wertsachen zu entwenden.
Bei dichtem Menschengedränge oder in einer unübersichtlichen Situation halten Sie Ihre Handtasche bzw. Ihren Rucksack auf der Körpervorderseite mit beiden Händen fest.
Denken Sie stets daran, Taschendiebe sind freundlich, sehen völlig harmlos und unschuldig aus sind aber absolut gefährlich!
Für den Fall, dass Taschendiebe versuchen, Ihnen ihre Handtasche zu entreißen, lassen Sie diese los. Leisten Sie keinen Widerstand, denn die Verletzungsgefahr durch Stürze oder Gewaltanwendung ist hoch. Ihre Gesundheit ist wichtiger als der Verlust Ihrer Tasche!
Bitten Sie Personen um sich herum um Hilfe und machen Sie diese auf den Dieb aufmerksam.
Wenn Sie bestohlen wurden, informieren Sie umgehend die Polizei oder bitten eine anwesende Person wie z. B. Passanten, Bahnhofspersonal etc. dies für Sie zu tun, Notruf-Nummer 110.
Lassen sie gestohlene EC- oder Kreditkarten unverzüglich sperren, Bundesweite Sperrhotline: 116 116!
Wenn Ihr Handy weg ist lassen Sie Ihren Anschluss umgehend sperren! Den Auftrag dazu erteilen Sie über die Hotline des Anbieters.
Das Eindrängen Fremder in die eigenen vier Wänden beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl erheblich. Neben dem materiellen Schaden leiden die Opfer oftmals unter erheblichen psychischen Folgen die durch das Verletzen der Privatsphäre oder die Furcht vor einer Wiederholung verursacht werden.
Viele Einbrüche werden oft durch unzureichende Sicherungsmaßnahmen sowie leichtsinniges Verhalten begünstigt. Gekippte Fenster, unverschlossene Haustüren, offene Terrassentüren etc. stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar und sind für Einbrecher eine perfekte Einladung.
Eine mechanische Grundsicherung ist das A und O für einen wirkungsvollen Einbruchschutz. Weitere wichtige Präventionsmaßnahmen sind vorausschauendes sowie verantwortungsbewusstes Verhalten sowie eine gut funktionierende Nachbarschaft.
Mit den nachfolgenden Tipps und Hinweisen können Sie Einbrechern das Leben deutlich erschweren.
Nutzen Sie stets alle vorhandenen Sicherungseinrichtungen!
Einbrüche finden häufig im Schutz der Anonymität statt. Durch eine aktive und aufmerksame Nachbarschaft steigt für Täter das Entdeckungsrisiko deutlich an.Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn und helfen Sie sich gegenseitig. Besonders in der Urlaubszeit sind aufmerksame Nachbarn unabdingbar. Bitten Sie Ihren Nachbar während Ihrer Abwesenheit Ihren Briefkasten zu leeren und Anwesenheit zu simulieren. Tauschen Sie Ihre Telefonnummern aus. Zeigen Sie ein gesundes Misstrauen gegenüber Fremden in Ihrem Wohngebiet, auf dem Nachbargrundstück bzw. im Mehrfamilienhaus. Sprechen Sie verdächtige Personen an, ohne sich jedoch selbst in Gefahr zu bringen.Wenn Ihnen eine Verhaltensweise verdächtig vorkommt, informieren Sie umgehend Ihre Nachbarn und die Polizei über den Notruf 110, lieber einmal mehr, als einmal zu wenig. Die Polizei kann nicht überall vor Ort sein, aber ein Nachbar ist fast immer in der Nähe. Durch das soziale Miteinander und Aufmerksamkeit innerhalb Ihrer Nachbarschaft gewinnen sowohl Sie als auch Ihre Nachbarn deutlich an Sicherheit und Lebensqualität.