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02.06.2021

»Helfen bedeutet leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935)»

Neue Ausstellung in der Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“

Am Sonntag, 6. Juni 2021 wird um 15.00 Uhr in der Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft” die neue Ausstellung „Helfen bedeutet leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920–1935)“ eröffnet.

Nach der Russischen Revolution von 1917 und dem folgenden Bürgerkrieg mit seinen Pogromen flüchteten Tausende Juden aus Russland nach Deutschland. Hier erwartete sie häufig ein Leben in Armut, gesellschaftlicher Randständigkeit und Unsicherheit. Mit dem Verband russischer Juden organisierte Jacob Teitel (1850–1939) materielle Hilfe und verlor nie das Wichtigste aus den Augen: die Würde des Menschen.

Im Fokus der Ausstellung stehen Teitels Lebenswerk sowie die Tätigkeit des Verbandes russischer Juden in Deutschland. Bereits zu Lebzeiten wurde Teitel von Maxim Gorki als „fröhlicher Gerechter“, welcher sich unermüdlich für Menschenrechte einsetze, bezeichnet.

Jacob Teitel war ein wesentlicher Vertreter des russischen Judentums, der für den Aufbau der Kontakte mit den deutschen Juden sorgte. Bedingt durch die eigenen Emigrationserfahrungen setzte er sich mit seinem 1920 gegründeten „Verband russischer Juden in Deutschland“ für die Rechte der russisch-jüdischen Flüchtlinge in Deutschland und auf internationaler Ebene ein. Seine Ideen der sozialen Solidarität und des gesellschaftlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit haben bis heute Bedeutung.

Die Besonderheit der Ausstellung besteht darin, dass die gezeigten Dokumente, Fotografien und Archivalien erstmals die russisch-jüdische Einwanderung in Deutschland als Bestandteil der Flüchtlingsgeschichte zeigen. Damit wird die Rolle der jüdischen Einwanderung in der Geschichte Deutschlands deutlich und die Bedeutung der humanistischen Tätigkeit einer internationalen Flüchtlingsorganisation sichtbar.

Die Ausstellung ist dem 100. Jahrestag der Gründung des „Verbandes russischer Juden in Deutschland“ und dem 170. Geburtstag von Jacob Teitel gewidmet.

Projektträger der Ausstellung ist die Jüdische Gemeinde Düsseldorf. Die Ausstellung wurde zudem durch den Landesverband der jüdischen Gemeinden Nordrhein K.d.Ö.R., den Landschaftsverband Rheinland, den Zentralrat der Juden in Deutschland sowie durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Für den Besuch ist eine telefonische Anmeldung unter 0335 6802712 erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es gelten die aktuellen COVID-19 Hygiene- und Abstandsregelungen.

Für Presseanfragen steht Dr. Karl-Konrad Tschäpe als Ansprechpartner zur Verfügung, T: 0335 6802712, E: gedenkstaette@museum-viadrina.de.