Damit die Frankfurter Fledermäuse auch zukünftig einen freien Anflug auf die alte Ostquell-Brauerei auf dem Bahnhofsberg haben, startet die Stadt am morgigen Donnerstag damit, die Bäume und das Buschwerk rund um die Ruine zu stutzen. „Wir entfernen ausschließlich Jungaufwuchs von Spitz-Ahorn sowie die Fremdgehölze Robinie und Eschen-Ahorn“, sagt Arne Besançon von der Abteilung Stadtplanung. „In den folgenden Jahren wollen wir mit einer regelmäßigen Mahd der Fläche eine erneute Verbuschung in der direkten Umgebung der Ruine verhindert.“
Normalerweise dürfen Arbeiten an Gehölzen nach dem Gesetz eigentlich nur bis zum 1. März ausgeführt werden. „Im Fall des Fledermausquartiers ist dies jedoch nicht möglich. Die Maßnahmen können erst Ende März stattfinden, da sich bis zu dieser Zeit immer noch winterruhende Tiere im Quartier aufhalten und nicht gestört werden sollen“, so Landschaftsplaner Besançon. „In der Phase des Winterschlafs reagieren die Tiere besonders empfindlich auf alle Störungen in ihrem Umfeld.“
Das Naturschutzgebiet „Fledermausquartier Brauereikeller Frankfurt (Oder)“ beherbergt im Durchschnitt um die 2000 Fledermäuse in der insektenfreien Zeit. Dort harren die Tiere bis März die kalten Monate nahezu still und bewegungslos hängend oder an den Wänden des imposanten Gewölbekellers aus. Nicht nur die für Deutschland sehr hohe Zahl der überwinternden geflügelten Tiere, sondern auch die innerstädtische Lage des Quartieres machen diesen Ort einzigartig in Mitteleuropa.