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18.06.2014

Verkehrsunfallentwicklung in der Stadt Frankfurt (Oder) im Jahr 2013

Die örtliche Verkehrsunfallkommission analysiert ständig die Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens in der Stadt, um mit geeigneten Maßnahmen Ursachen für Unfälle zu beseitigen und die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten. Im gemeinsamen Wirken der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei und dem Amt für Tief- Straßenbau und Grünflächen konnten in den vergangenen Jahren mit technischen und verkehrsorganisatorischen Maßnahmen Unfallhäufungsstellen entschärft werden.

Die Gegenüberstellung der Unfallzahlen von 2012 zu 2013 zeigt zwar einen leichten Anstieg der Unfallzahlen, im Jahr 2012 gab es 1948 Verkehrsunfälle, im Jahr 2013 waren es 1966, davon mit Personenschaden im Jahr 2012 - 146 und im Jahr 2013- 164. Positiv ist zu bewerten, dass es 2012 und 2013 keine Verkehrstoten gab.

Sind unsere Straßen unsicherer geworden?
Hier zeigen die statistischen Auswertungen des Verkehrsgeschehens klare Ergebnisse. Offensichtlich sind die durch Verkehrsteilnehmer selbst zu verantwortenden Ursachen maßgeblich für diese Entwicklung. Verkehrsorganisatorische Maßnahmen konnten die Straßen sicherer machen, den Anstieg der Unfallzahlen wegen des Fehlverhaltens der Verkehrsteilnehmer aber nicht kompensieren.
Der Anstieg um 18 Verkehrsunfälle lohnt, die Zahlen näher zu betrachten. Ein Vergleich der Unfallverursacher und der Ursachen der Verkehrsunfälle sprechen eine deutliche Sprache. Allein sieben Unfälle mehr kommen auf das Konto von Kradfahrern von 2012- 6 Unfälle mit 5 Verletzten gegenüber 2013 - 13 Unfälle mit 9 Verletzten. Hier ist der Hauptfaktor die unangepasste Geschwindigkeit. Durch eine verantwortungsvollere Fahrweise könnten Unfälle vermieden werden.
Für den Radverkehr zeigen die eingeleiteten umfangreichen Maßnahmen in den letzten Jahren ihre Wirkung, die sich jetzt auch im Unfallgeschehen niederschlagen. Innerhalb von einem Jahr sank die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern von 64 Unfällen mit 52 Verletzten im Jahr 2012, auf 49 Verkehrsunfälle mit 30 Verletzten im Jahr 2013.

Eine Hauptunfallursache ist das Nichtbeachten der Vorfahrt. Hier sind die Unfälle um 8 auf 115 angestiegen. Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung stiegen um 1 Unfall auf 18 an. Sie sind nach wie vor auf bedenklichem gleichbleibendem Niveau. Insbesondere die Tatsache, dass bei Unfällen unter Alkohol oder Rauschmittel nahezu jeder dritte Unfall Personenschäden zur Folge hatte, zeigt wie gefährlich das Fahren unter Alkohol ist.
Verkehrsunfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit haben gegenüber dem Vorjahr abgenommen, in 2012 waren 40 Unfälle und in 2013 waren es 25 Unfälle, davon 7 Unfälle mit 9 Verletzten. Hier wirkten sich Maßnahmen der Verkehrsüberwachung, der Verkehrsberuhigung und Verkehrsleitung aus.

Stark rückläufig sind die Unfälle an Bäumen, 2012 waren es im Gebiet Frankfurt (Oder) 26 Unfälle mit 10 Verletzten; 2013 waren nur noch 16 Unfälle mit 9 Verletzten. Hier muss aber festgestellt werden, dass Baumunfälle immer einen erheblichen Sachschaden und vor allem schwere Personenschäden nach sich ziehen.

Zugenommen haben Wildunfälle gegenüber dem Jahr 2012 um 30 Unfälle insgesamt auf 186. Es gab dabei jedoch keine Personenschadensunfälle.

Weiterhin sehr bedenklich ist die hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit Unfallflucht 2012 - 392 Unfälle mit 23 Verletzten; im Jahr 2013 waren es schon 421 Unfälle mit 20 Verletzten. Diese konzentrieren sich auf Parkunfälle an Handelseinrichtungen mit großen Parkflächen. Dieses Verhalten stellt eine Straftat dar. Gemäß § 142 StGB kann „Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe geahndet werden.

Aus den jährlichen Betrachtungen des Unfallgeschehens wurden örtliche Schwerpunkte festgelegt (Unfallhäufungsstellen (UHS) und Unfallhäufungslinien (UHL)), die bei der Gestaltung der Verkehrsorganisation besonders aufmerksam betrachtet werden, um ggf. mit geeigneten Maßnahmen diese kritischen Bereiche zu entschärfen. In den vergangenen Jahren wurden bereits Verkehrsschauen mit externen Gutachtern durchgeführt und daraufhin Beschilderungen geändert, bauliche Maßnahmen realisiert und die Verkehrsführungen geändert.

Gegenwärtig stehen folgende Örtlichkeiten im Focus:

• Kreuzung Rosa-Luxemburg-Straße / Karl-Marx-Straße / Slubicer Straße

• Kreuzung Kieler Straße / Leipziger Straße

• Kopernikusstraße / Müllroser Chaussee

• Am Goltzhorn / Ast Nord

• Rosa-Luxemburg-Straße / Wollenweberstraße (Unfallhäufungslinie)

• Leipziger Straße – Cottbuser Straße

• Kieler Straße / Perleberger Straße / Hansastraße

• Rosa-Luxemburg-Straße / Beckmannstraße

• Leipziger Straße / Winsestraße

• Ortsumfahrung – B 112-Lossow (Unfallhäufungslinie)

So wurde an der Unfallhäufungsstelle Leipziger Straße/ Cottbuser Straße ein zusätzliches Blinksignal verkehrswirksam.
Mit der Anbringung am Auslegermast und der Ausführung mit einer 300mm Streuscheibe sollen die in die Cottbuser Straße einbiegenden Linksabbieger noch markanter darauf hingewiesen werden, dass für sie eine Wartepflicht beim Linksabbiegen gegenüber den vorrangberechtigten Fahrzeugen aus der südlichen Zufahrt der Leipziger Straße besteht.
Diese Maßnahme führte mittlerweile dazu, dass es bisher in diesem Jahr zu keinem Unfall mehr kam.

Noch bis zum 31. Mai 2014 läuft der Verkehrsversuch im Bereich der Rosa-Luxemburg-Straße / Halbe Stadt. Die Ergebnisse sollen danach ausgewertet und entsprechende Festlegungen für die Rosa-Luxemburg-Straße getroffen werden. Die örtliche Verkehrsunfallkommission hofft, dass durch diese Maßnahme der Verkehr in diesem besonders belasteten Bereich der Stadt, für alle Verkehrsteilnehmer sicherer und gleichzeitig störungsfreier wird.

Die Kreuzung Kieler Straße / Karl-Liebknecht-Straße / Leipziger Straße / Rosa-Luxemburg-Straße wurde auf Grund der hohen Unfallzahlen und der Unfallschwere im Jahr 2009 umgebaut und verkehrssicherer gestaltet.
Als ergänzender Baustein zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wurde für den Linksabbieger von der Karl-Liebknecht-Straße in die Kieler Straße ein Blinkgeber installiert, welcher darauf hinweist, dass in der Rosa-Luxemburg-Straße noch Grün für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger ansteht und diesen Fahrzeugen von den Linksabbiegern der Vorrang einzuräumen ist.
Es wird eingeschätzt, dass mit dieser Maßnahme wesentlich deutlicher erkennbar wird, dass trotz wartender Linksabbieger von der Rosa-Luxemburg-Straße in die Leipziger Straße noch Grün für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger aus der Rosa-Luxemburg-Straße anstehen kann.

Für die Radfahrer wurden Schutzstreifen im Stadtgebiet markiert und Lichtzeichenanlagen geändert und angepasst.
Die Verkehrssicherheit an Schulen und Kindergärten liegt im besonderen Augenmerk der Unfallkommissionsmitglieder. Hier wurden im letzten Jahr in der Leipziger Straße zwei neue Fußgängerquerungen mit Lichtzeichenanlagen geschaffen, um den Schulweg sicherer für die Kinder zu gestalten.

Dies sind nur einige Beispiele der letzten Jahre, die durch die Arbeit in der Unfallkommission angeregt und umgesetzt wurden, um den Straßenverkehr sicherer zu gestalten. Hierbei kommt es aber auch auf jeden einzelnen Kraftfahrer persönlich an, dass er verantwortungsbewusst und regelgerecht am Straßenverkehr teilnimmt.

Denn „Jeder Unfall, vor allem mit Personenschäden, ist ein Unfall zu viel“.