Strategisch günstig an der A12 und in unmittelbarer Nähe zur Metropolregion Berlin sowie zu Polen gelegen, zieht die Wirtschaftsregion Frankfurt (Oder) – Eisenhüttenstadt immer mehr Großinvestitionen an. Flächenverfügbarkeit, attraktive Gewerbesteuerhebesätze und die Nähe zu wichtigen Industriestandorten machen die Region interessant. Mit der Tesla Gigafactory in Grünheide wurde ein Grundstein für die Ära der Elektromobilität gelegt. Auf diese Investition folgen nun zahlreiche Zulieferer und Dienstleister, die ebenfalls von den attraktiven Standortbedingungen profitieren wollen.
Einer davon, die EV Cargo Global Forwarding GmbH, hat die erst kürzlich fertiggestellte Halle A im Log Plaza Frankfurt (Oder) mit einer Mietfläche von 47.500 Quadratmetern komplett übernommen, um die Vorkonfektionierung und Belieferung von Lithium-Akkus für die regionale Automobilindustrie zu realisieren. Nun wird das in unmittelbarer Nähe der A12 gelegene Logistikzentrum „Log Plaza Frankfurt (Oder)“ vom Projektträger Alcaro Invest GmbH um eine Mega-Immobilie erweitert. Die neue Halle B wird eine Gesamtmietfläche von rund 100.000 Quadratmetern haben und nach der Fertigstellung über einen halben Kilometer lang sein. Auf dem Dach ist eine Solaranlage vorgesehen, die insgesamt 24 Megawatt Peak-Leistung liefern soll und laut Alcaro somit rund 8.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.
Die Baugenehmigung für das Mega-Projekt gab es erst Anfang 2024. Die Fertigstellung soll jedoch bereits Ende 2025 erfolgen. Ein Blick auf die Baustelle lässt erahnen, dass dieser stramme Zeitplan womöglich eingehalten werden kann. Laut Projektleiter Peter Bergmann sind bisher zwar keine Mietverträge unterzeichnet, jedoch gibt es verschiedene Anfragen, vorrangig von Unternehmen aus den Bereichen Elektromobilität und Solarenergie. Der Projektleiter zeigt sich angesichts einiger Absichtserklärungen zuversichtlich, die Flächen schnell vermietet zu bekommen. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.
Zusätzlich erschließt Frankfurt (Oder) ein neues Industriegebiet an der A12, das unmittelbar an der Autobahnausfahrt Frankfurt-West liegt und eine Fläche von ca. 46 Hektar umfasst. Aktuell treibt die Stadt die verkehrliche und medientechnische Erschließung voran. Diese umfasst die Errichtung einer Trinkwasserleitung mit einer Druckerhöhungsstation sowie der Neubau einer zweiten Abwasserdruckrohrleitung mit Pumpwerk. Zusammen mit den parallel dazu laufenden Straßenbauarbeiten soll das Erschließungsvorhaben bis Dezember 2025 abgeschlossen werden.
Eisenhüttenstadt hat ebenfalls ein Großprojekt in der Pipeline, das Raum für zukünftige Ansiedlungen von weiteren Unternehmen schaffen soll. Ein rund 160 ha großes Areal zwischen dem Werkbahnhof von ArcelorMittal und der B112 soll als Baufläche für ein Logistikzentrum aktiviert werden. Der Standort wurde im Jahr 2013 im Rahmen einer von der Stadt Frankfurt (Oder) in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie als Gewerblich-Industrieller Vorsorgestandort identifiziert und als „GIV LOS (Ost)“ im Standortentwicklungskonzept der Wirtschaftsregion (bzw. Regionalen Wachstumskern) verankert.
Voraussetzung für eine gewerbliche Nutzung der Flächen, die nicht nur im Stadtgebiet von Eisenhüttenstadt liegt, sondern auch Flächen in den Gemeinden Wiesenau (Amt Brieskow-Finkenheerd) und Siehdichum (Amt Schlaubetal) umfasst, ist eine Änderung der jeweiligen Flächennutzungspläne (FNP) sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans. In einem ersten Schritt wurde daher ein lokales Planungsbüro mit der koordinierten Änderung der FNPs beauftragt. Diese wird mit 100.000 Euro durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg gefördert.
Wann letztendlich mit baulichen Maßnahmen zu rechnen ist, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Fest steht jedoch, dass die Stadt Eisenhüttenstadt ihre Attraktivität als Industriestandort mit der Schaffung dieser großen zusammenhängenden gewerblichen Bauflächen weiter stärkt. So wird man interessierten Firmen, wie dem Baukonzern Daiwa House Modular Europe oder Bifi, die beide bereits Interesse an der Fläche gezeigt haben, zukünftig eine geeignete Gewerbefläche für große Investitionsvorhaben anbieten können.