Das dortige Hafengelände dient als Winterquartier für die Oderschifffahrt zum Schutz vor Treibeis, somit Winterhafen. Am 27. Oktober 1906 vermeldete die „Frankfurter Oder-Zeitung“ die Fertigstellung des Winterhafens und kündigte die völlige Inbetriebnahme innerhalb der nächsten zwei Wochen an. Seine Länge beträgt rund 1000 Meter, die Gesamtwasserfläche fünf Hektar. Die Anlage wurde als „ein bedeutender Schritt in der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt“ betrachtet. Der angrenzende Umschlaghafen sollte in Verbindung mit dem neuen Winterhafen Frankfurt noch mehr als bisher in den Mittelpunkt des gesamten ostmärkischen Güterverkehrs rücken. 1906 ging es also auch um die weitere Ansiedlung von Industrie. Die Gütereisenbahn hatte im Zeichen des Hafenbaus ihr Bollwerk verlängert. Die Straße zweigt von der Herbert-Jensch-Straße ab und verzweigt sich direkt vor dem Winterhafen, an dem sie südlich bis zur Hafenstraße und nördlich bis zur Straße Am Schlachthof führt, wo sie in den Mittelweg übergeht. Die Kleine Küstriner Straße, bis in das 20. Jh. hinein war die Schreibweise „Cüstrin“, benannt nach der oderabwärts liegenden Industriestadt, wurde 1959 mit der Umbenennung der ehemaligen Küstriner Straße in Herbert-Jensch-Straße als von dieser abzweigende Straße ebenso benannt. Als Zubringerstraße zum „Am Winterhafen“, wie diese Straße seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jh. zutreffend hieß, wurde sie schließlich 1976 wiederum so benannt.