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August - Bebel - Straße

Ehemalige Straßennamen:

  • Hindenburgstraße, 1920
  • Fürstenwalder Steinweg, 1902
  • Fürstenwalder Straße, 1846


Erläuterung aktueller Straßenname:

Dieses Gebiet vom Verschiebebahnhof bis nach Nuhnen (Nuhnenstraße) wurde ab den 20er Jahren des 20. Jh. zum Haupterweiterungsgebiet der Stadt. 1920 wurde der damalige Fürstenwalder Steinweg nach dem Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg (geb. 02.10.1847 Posen, gest. 02.08.1934 Neudeck/Ostpreußen) in Hindenburgstraße umbenannt. Bald fehlte eine Schule, die in den Jahren 1925 bis 1927 nach Plänen des Architekten Josef Gesing (Josef-Gesing-Straße) entstand. Die ebenfalls nach Hindenburg benannte Schule galt als eine der modernsten Schulen Deutschlands. Noch heute wird die jetzige August-Bebel-Schule zu ihrem ursprünglichen Zweck genutzt (1. Realschule) und prägt das architektonische Bild der Straße.Diese Straße war lange bevor sie bebaut wurde Adresse für das Gut „Paulinenhof“ (Paulinenhof) sowie für zwei Kasernen. In der sog. „Gelben Kaserne“ (Grenadier- bzw. Hindenburgkaserne) war u.a. von 1931 bis 1933 Oberst Erwin von Witzleben (Witzlebenstraße), der spätere Generalfeldmarschall und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, Regimentskommandeur. Heute ist sie Teil der Europa-Universität Viadrina. Umbenennung nach dem Mitbegründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie, der am 22.03.1898 auf einer Versammlung vor etwa 1200 Personen im „Eldorado“ in Frankfurt (Oder) redete. Bebel, (Ferdinand) August, Politiker, geb. 22.02.1840 Deutz b. Köln, gest. 13.08.1913 Passugg (Kanton Graubünden). B., von 1853 an Vollwaise, besuchte die Armen- und Bürgerschule in Wetzlar, absolvierte 1854-1857 eine Lehre als Drechsler und war seit 1858 auf Wanderschaft. Von 1860 bis 1890 spielte Sachsen eine entscheidende Rolle im Leben B.s: in Leipzig Eintritt in die Arbeiterbewegung, 1864 Niederlassung als selbständiger Drechslermeister, 1876 Teilhaber einer Dampfdrechslerei, von 1888 an Berufspolitiker. Mit W. Liebknecht war B. 1869 Gründer der SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei). B. war 1867-1881 und 1883-1913 Mitglied des Deutschen Reichstages und 1881-1890 des Sächsischen Landtages. B. bekannte sich 1871 zur Pariser Kommune. Wegen dieser Haltung und weiterer politischer Vergehen wurde B. insgesamt 57 Monate eingesperrt. 1892 wurde er einer der beiden Vorsitzenden der SPD, die sich zur wählerstärksten Massenpartei entwickelt hatte. Nach 1900 war B. führende Autorität der 2. Internationale. Entscheidendes trug B. zur Gleichberechtigung der Frau bei. So votierte er für das Frauenstudiumsrecht, das erst nach seinem Tode, 1919, durchgesetzt wurde. B. schrieb seit Ende 1862 über Arbeiterfragen, publizierte in den zentralen Blättern der Sozialdemokratie, 1886-1890 auch für die österreichischen. B. verfasste über 100 Artikel für die „Neue Zeit“, dem theoretischen Organ der Partei. Seit den siebziger Jahren war B. ein erfolgreicher Schriftsteller. Er schrieb 1888 die Biographie des französischen Utopisten Charles Fouriers, verfasste sozialpolitische Schriften über die Lage der Weber und Bäcker (1880 und 1890) sowie antimilitaristische Schriften.