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Verbindungsstraße zwischen Wieckestraße und Lennéstraße. Vor der Benennung und dem Ausbau als Straße war das ein Weg, der von der Sophienstraße in leichtem Bogen zur Bergstraße führte, an dem nur Schrebergärten und Tennisplätze lagen.Beckmann, Johann Christoph, auch Becmann, Historiker, Theologe, Schriftsteller, geb. 1641 Zerbst, gest. 06.03.1717 Frankfurt (Oder).B. ließ sich in Frankfurt (Oder) 1659 für ein Theologiestudium immatrikulieren. Noch nicht Zwanzig erlangte er an der Viadrina den Magistertitel. Daneben begann er seine geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Studien, die er dann Zeit seines Lebens fortsetzte. Bald wurde der Kurfürst auf B. aufmerksam. Er erhielt vom Hof ein für damalige Zeit äußerst ungewöhnliches Reisestipendium, mit dem er eine mehrjährige Studienreise unternehmen konnte. Sein Weg führte ihn in die calvinischen Niederlande, an die Universität Leiden. Im Sommer 1663 führte die Reise nach Amsterdam. Dort beschäftigte er sich mit dem Talmud, dem Hauptwerk der jüdischen Glaubenslehre. Weiter ging es nach England, zuerst nach London, dann nach Oxford. Im Juni 1664 bezog B. für fast zwei Jahre deren Universität. Mit der Oxforder Bibliothek lernte er eine weitere bedeutende und vorbildlich organisierte Bibliothek kennen, nach deren Vorbild er später die Universitätsbibliothek in Frankfurt (Oder) ordnete. 1666 kam er wieder nach Frankfurt (Oder) und trat im Januar des folgenden Jahres die Professur für Geschichte an. Weil sie aber ohne Besoldung war, erhielt B. auch den Lehrstuhl für griechische Sprache. Er wohnte im Junkerhaus, heute Städtische Museen Junge Kunst und Viadrina in der heutigen Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße. Dieses Gebäude diente u.a. dem Geschichtsprofessor der Alma mater Viadrina als Wohnung. Es folgten weitere Professuren, so 1690 für Theologie. Seine 1667 begonnene Lehrtätigkeit an der Viadrina dauerte bis zu seinem Tod 1717, also ein halbes Jh. Er war siebenmal Rektor und ein weiteres Mal Prorektor. Er betrieb in der Umgebung Frankfurts archäologische Ausgrabungen und auch zu den Botanikern ist er zu zählen: er legte 1678 hinter dem großen Collegienhaus den botanischen Garten der Viadrina an. B. errichtete eine hebräische Druckerei. Dazu übernahm er 1673 eine Offizin, ergänzte die Typen durch hebräische und erlangte ein entsprechendes Privileg. Die technische Leitung allerdings oblag M. Gottschalk, der die Druckerei nach dem Tod Beckmanns übernahm. Jahrzehntelang führte B. die Verhandlungen zwischen der Universität und dem Magistrat. Dabei hatte er stets das Wohl der Universität und das der Universitätsstadt im Blick. Verdienste erwarb er sich auch um das Schulwesen der Stadt Frankfurt. Auch die Friedrichschule das spätere Friedrichsgymnasium ist eng mit Johann Christoph Beckmann verbunden. Sein Ruf als Historiker gründete sich auf Arbeiten über den Johanniterorden, die Seidenindustrie, die Stadt Frankfurt (Oder) und ihre Universität. Er verfasste eine Historie des Fürstentum Anhalt (1710) und Historische Beschreibung der Chur- und Mark Brandenburg, dazu 1679 ein Lehrbuch der Moralphilosophie.