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Blankenfeldstraße

Ehemalige Straßennamen:

  • Conrad-Blenkle-Straße, 1982

Erläuterung aktueller Straßenname:

Der 4. Wohnkomplex Neuberesinchen erhielt 1982 in Erweiterung des Straßennetzes die Conrad-Blenkle-Straße, die 1992 in Blankenfeldstraße umbenannt wurde. Blenkle, Conrad, 1901-1943 (ermordet), Funktionär der KPD; 1924/28 Vorsitzender des KJVD; Mitorganisator antifaschistischen Widerstandskampfes in Deutschland sowie in der Emigration. Blankenfeld, Johannes, auch Blankenfelde, Blanckfeld, Plangkenfeld, Erzbischof von Riga, Jurist, Diplomat, geb. um 1471 Berlin, gest. 1533 Torquemada (Spanien). B. war der Sohn eines wohlhabenden Berliner Handelsherrn, seine Mutter entstammte der Familie von Buch aus dem märkischen Adel. 1499 bis etwa 1503 studierte er in Italien Jurisprudenz und wurde im Alter von 18 Jahren an der Universität Bologna promoviert. Anschließend war er Prokurator des Livländischen Ritterordens und Vorsteher des Deutschen Hauses in Rom. B. stand beim Papst Julius und dem Kardinalskolleg in gutem Ansehen. In Rom wurde er der „weise Deutsche“ genannt. Nach der Rückkehr aus Italien wurde B. Professor an der Leipziger Universität. In Vorbereitung auf die Eröffnung der Universität Viadrina wurde B. mit knapp 25 Jahren 1505/06 zum Ordinarius, erster Dekan, der juristischen Fakultät in Frankfurt (Oder) ernannt und verlas die erste Intimatio (Anzeige) des neuen Studiums zusammen mit Konrad Wimpina (Wimpinastraße). 1506 nahm er an der Einweihung der Viadrina in Frankfurt (Oder) teil. Er war nach Wimpina zweiter Rektor. Bis 1509 führte er allein die Geschäfte seiner Fakultät und legte das einzige ältere Dekanatsbuch der juristischen Fakultät an der Viadrina an. 1507 wurde er auch Pfarrer zu Cottbus, 1509 Koadjutor (Vertreter altershalber) des Propstes zu Stendal. Daneben war er seit 1512 Prokurator (Vertreter) des brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. und des Deutschordens in Rom als Jurist in diplomatischen Diensten tätig. 1514 wurde B. zum Bischof von Reval, 1517 zum Bischof von Dorpat ernannt, 1523 erhielt er von Papst Clemens VIII. die Berufung zum Koadjutor des Erzbischofs von Riga. 1524 wurde er Erzbischof von Riga. B. starb 1533 auf einer Reise in Spanien, wo er Kaiser Karl V. zur Vermittlung in livländischen Religionsstreitigkeiten zu gewinnen suchte. Die junge Viadrina in Frankfurt (Oder) gewann durch B. schon in den Anfängen einen gesamteuropäischen Horizont. Als Brandenburger Resident in Rom führte er ein Zusammengehen von Vatikan und Hohenzollern herbei. B. hat in Rom jenes Bündnis zwischen Papst Leo X. und dem Hause Brandenburg geschmiedet, das in einer Kettenreaktion und seinen Wirkungen und ungeahnten Gegenwirkungen weltgeschichtliche Relevanz erlangte.