Der Name Weingärtner steht für eine ganze Frankfurter Familie, die sich dem Sport verschrieben hatte. Weingärtner, Hermann, geb. 27.08.1864 Frankfurt (Oder), gest. 1919 Frankfurt (Oder). W. erlernte den Beruf eines Verkäufers und war Turner beim Turnverein 1860. Um in seinem Beruf weiterzukommen, ging W. nach Berlin, wo er sich der Deutschen Turnerschaft anschloss. Hier errang er auch seine großen Erfolge. So siegte er beim Ersten Deutschen Turnfest 1892. Bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 wurde er Sieger am Reck und somit Frankfurts erster Olympiasieger. Insgesamt errang er dreimal einen 1. Platz, zweimal einen 2. Platz und einmal einen 3. Platz in den Disziplinen Reck, Barren, Ringe und Seitpferd. Trotz seines hervorragenden Abschneidens wurde er in Deutschland mit einer Sperre belegt, weil er mit einer kleinen Riege an den Spielen teilnahm, während die Turnerschaft die Olympischen Spiele boykottierte. Von 1896 bis zu seinem Tode 1919 führte er die väterliche Badeanstalt auf dem Ziegenwerder an der Oder. Die weingärtnerische Badeanstalt war schon um das Jahr 1880 eine modern – mit Kabinen und eisernem Sprungturm – ausgerüstete. An seiner Wirkungsstätte trägt der Weg auf dem Damm des „Ziegenwerder“ seinen Namen.