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Johann - Eichorn - Straße

Ehemalige Straßennamen:

  • Straße des Roten Oktober, 1977

Erläuterung aktueller Straßenname:

In Ausdehnung der Stadt nach Neuberesinchen entstand im 1. Wohnkomplex 1977 die Straße des Roten Oktober, die heutige Johann-Eichorn-Straße. Der Straßenname war der „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ gewidmet. 1991 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen.Jahrzehnte nach der Universitätsgründung war die Zeit reif für einen über die bisherige Norm hinausragenden und beständigen Universitätsdrucker. Den erhielt die Viadrina mit dem Nürnberger Johann Eichorn, dessen Namen diese Straße trägt.Eichorn, Johann, auch Hans Eichhorn, Buchdrucker, Verleger, Holzschneider, geb. 1524 Nürnberg, gest. 21.08.1583 Frankfurt (Oder). Der in Nürnberg ausgebildete E. wurde von Kurfürst Joachim II. 1547 an die Universität Frankfurt (Oder) als Buchdrucker berufen und übernahm 1549 mit Hilfe der Universität die Buchdruckerei Wolrabs. Die in der Oderstraße (Große Oderstraße) gelegene Offizin entwickelte sich im Laufe seiner 30-jährigen Berufstätigkeit zu einer der größten im 16. Jh. und war bis zum 18. Jh. in Familienbesitz. 1572 arbeiteten bei ihm 18 Fachleute an vier Pressen. Johann Eichorn war der erste Notendrucker im Nord- und Ostdeutschen Raum, lieferte per Schiff vornehmlich Musikdrucke nach Antwerpen und hatte entschiedenen Anteil daran, dass Frankfurt (Oder) viertgrößter Buchdruck- und Verlagsort seiner Zeit wurde. Er besaß kaiserlich, pommersche und brandenburgische Druckprivilegien, machte sich durch eigene Papiermühlen vom Handel unabhängig und forcierte eine enge Zusammenarbeit zwischen den für die Buchherstellung wichtigen Handwerker. Besonders produktiv war die Verbindung zu dem Holzschneider, Kupferstecher und Medailleur Frantz Friderich. Aus E´s Druckerei kamen u.a. Stimmels „Studentes“ (1549) als erste Studentenkomödie Deutschlands. Professor Andreas Musculus ließ ebenfalls seine Werke bei E. drucken, so z.B. die bedeutende Predigt „Vom Hosen- Teuffel“ (1555). Aus der Druckerei E. ist ferner das Prachtwerk Leonhard Thurneissers, das 1572 unter dem Titel „Pison“ erschien. Die Druckerei führte als Wappen ein Eichhorn mit zwei Pfauen oder eine Jungfrau mit dem Merkurstabe und einem Füllhorn. Seinem über 30-jährigen Wirken ist es zu verdanken, dass sich Frankfurt (Oder) zum Zentrum des brandenburgischen Buchdrucks und -handels im 16. Jh. entwickelte.