1978 erhält ein neuangelegter Weg am ehemaligen Samenboden der Baumschule Heinrich Jungclaussen im heutigen (2. Wohnkomplex) Neuberesinchen den Namen Feliks Dzierzynski. Dzierzynski, Feliks, 1877-1927, sowjetischer Politiker, Führer der polnischen und russischen Arbeiterbewegung; trat 1895 der sozialdemokratischen Organisation in Vilnius bei; seit 1907 Mitglied des ZK der SDAPR, seit 1917 Vorsitzender der Tscheka; seit 1924 Vorsitzender des Obersten Volkswirtschaftsrates.1991 erfolgte die Umbenennung in Jungclaussenweg. Jungclaussen, Heinrich, Gärtner, Unternehmer, geb. 08.10.1857 Cismar (Holstein), gest. 28.12.1946 Heldburg (Thüringen). Der Sohn eines Apothekers besuchte das Gymnasium in Flensburg, genoss eine Gärtnerausbildung in Hamburg und erlangte seinen Abschluss an der Gärtnerlehranstalt in Dahlem. Anschließende Reisen nach Belgien und England nutzte er für seine Weiterbildung. 1884 ersteigerte er die Baumschule von Th. Holtz und gründete am 15.04.1884 auf dem jetzigen Gelände Neuberesinchen die Firma „H. Jungclaussen“, Baumschulen, Samen- und Staudenkulturen. Der Gärtnereibetrieb hatte 300 bis 400 Beschäftigte und war durch den Versandhandel von Sämereien und Pflanzen weithin bekannt.Über seinen Betrieb hinaus engagierte sich J. im Stadtverordneten-Kollegium Frankfurt (Oder) von 1886 bis 1918, Ende der 80er Jahre im Ausschuss und von 1909 bis 1920 im Vorstand des früheren Handelsgärtnerverbandes. Bis 1933 war er Vorsitzender des 1905 gegründeten Baumschulbundes im Brandenburger Verband. 1911 wurde J. vom Landwirtschaftsminister als erster und einziger Gärtner in das Landesökonomie-Kollegium berufen, dem er bis zu dessen Auflösung nach dem Ersten Weltkrieg angehörte. Von der Gründungsversammlung der Gärtnereiberufsgenossenschaft 1912-20 wirkte er als Zweiter Vorsitzender dieser Genossenschaft. Auch als Mitglied und späterer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Aktienbrauerei und im Vorstand des Kirchenrates von St. Gertraud in Frankfurt (Oder) war seine Aktivität gefragt. 1912 wurde J. zum Königlich Preußischen Ökonomierat ernannt. 1927 benannte bereits einmal die Stadt eine Straße nach J., die aber nicht identisch mit dem heutigen Jungclaussenweg ist. An den Unternehmer und Gärtner J. erinnern heute noch die Sämereienremise und das Kontorgebäude, heutiges Geschäftshaus mit der Adler-Apotheke und dem Restaurant Jungklause sowie das Arboretum (Am Arboretum).