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Kleiststraße

Ehemalige Straßennamen:

  • keine

Erläuterung aktueller Straßenname:

Im Zuge der Errichtung des Wohnkomplexes Halbe Stadt ist die, das Wohngebiet nach West abschließende, Straße – zum Kleistpark hin – nach dem großen Sohn Frankfurts benannt. Die ehemalige Kleiststraße (seit 1907) wurde 1976 in die Franz-Mehring-Straße eingegliedert.Kleist, (Bernd) Heinrich (Wilhelm) von, geb. 18. (oder 10.) 10. 1777 Frankfurt (Oder), gest. 21.11.1811 Wannsee bei Berlin (Freitod).Deutscher Dichter. Bedeutendster Dramatiker, Erzähler und Lyriker zwischen Klassik und Romantik. Hauptthema seiner Dramen ist der unüberbrückbare tragische Zusammenstoß von Idee und Wirklichkeit. In seinen Novellen schilderte er extreme menschliche Grenzsituationen.Werke u.a.: „Amphitryon“ (1807); „Penthesilea“ (1808); Erzählungen (2 Bde., enthalten u.a. „Michael Kohlhaas“, 1810 f.); „Das Käthchen von Heilbronn“ (1810); „Der zerbrochene Krug“, „Der Prinz von Homburg“ (1821). K. wohnte in der Großen Oderstraße, wurde in der Franziskanerkirche (heute Konzerthalle „Carl-Phillipp-Emanuel-Bach“) getauft und konfirmiert. K. entstammt einem pommerschen Adelsgeschlecht, dessen Angehörige über Jahrhunderte hinweg dem brandenburgisch-preußischen Staat Beamte und Offiziere stellten. K. trat mit fünfzehn Jahren ins Heer ein, nahm 1793 an der Belagerung von Mainz teil und kehrte nach dem Friedensschluss 1795 nach Potsdam zurück. Zunehmende Distanzierung vom Militär brachte K. dazu, seinen Abschied einzureichen, um sich seiner wissenschaftlichen Bildung zu widmen. Im April 1799 wurde er an der Philosophischen Fakultät der Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) immatrikuliert, wo er Physik, Mathematik, Kulturgeschichte und Naturrecht, u.a. bei Professor Wünsch (Wünschstraße), hörte. Neben dem Studium erteilte K. den Töchtern des Frankfurter Kompaniechefs August Hermann von Zenge Privatunterricht. Die persönliche Beziehung zu Wilhelmine von Zenge führte im Frühjahr 1800 zur Verlobung. Noch im Sommer 1800 brach K. nach drei Semestern sein Studium ab. 1801 reiste er mit seiner Stiefschwester Ulrike über Dresden nach Paris. 1801/02 unternahm er seine erste Schweizer Reise. An seinem Plan, am Thuner See als Landwirt das Rousseausche Naturideal zu verwirklichen, scheiterte 1802 seine Verlobung. 1802/03 lebte er einige Zeit in Weimar bei Wieland, wo er auch Goethe und Schiller kennen lernte. 1803 zweite Reise in die Schweiz und nach Paris, wo er in einem Anfall von Verzweiflung das fast vollendete Drama „Robert Guiskard“ verbrannte. 1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. 1807 wurde er in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-09 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den „Phöbus“ herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die „Berliner Abendblätter“ heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mussten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben. Dem Dichter ist im Gertraudenpark (Am Park) ein Denkmal gesetzt, das am 25. Juni 1910 enthüllt wurde, wobei der bekannte Literaturhistoriker Geheimrat Professor Erich Schmidt, Rektor der Berliner Universität, die Weiherede hielt. Das aus freiwilligen Spenden der Kleistfreunde von dem Berliner Bildhauer Gottlieb Elster geschaffene Denkmal zeigt die Figur eines Jünglings, die, in anderthalbfacher Lebensgröße in Bronze ausgeführt, auf dem vielstufig, gegliederten Unterbau von hellem schlesischem Granit lagert. Vorn am Sockel befindet sich unter dem Kopf des Dichters im Rundmedaillon die einfache Inschrift: „Dem Andenken Heinrich von Kleists“. Die Seitenwände zeigen Szenen aus dem „Zerbrochenen Krug“ und dem „Kätchen von Heilbronn“. Kleistmuseum, Faberstraße 7, im von Knoblauch errichteten ehem. Gebäude der Garnisonsschule. (Erstes Kleistmuseum 1922/23 im Geburtshaus, seit Mitte der 30er Jahre des 20. Jh. im ehemaligen Oderland-Museum – dem Lienauhaus - in der Oderstraße 15, 1953-68 im Stadtarchiv und seit 1968 als Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte im Garnisonschulbau). Gegenüber dem Chor der Marienkirche an der Großen Oderstraße ist an einem Neubau seit 1961 (dem 150. Geburtstag des Dichters) eine Gedenktafel angebracht, die daran erinnert, dass an dieser Stelle einmal das Geburtshaus Heinrich von Kleists stand. Seit 1999 trägt Frankfurt (Oder) den Namen Kleiststadt.