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04.10.2016

„Bürger von heute für Bürger von damals – Rettet Frankfurts historische Gesichter“

 „Bürger von heute für Bürger von damals – Rettet Frankfurts historische Gesichter“

 

In Vorbereitung des Reformationsjubiläums im Jahr 2017 haben die Stadt Frankfurt (Oder) und die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus das Ausstellungs- und Restaurierungsprojekt „Bürger, Pfarrer, Professoren – St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg“ ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt stehen herausragende Kunstwerke der Renaissance aus der St. Marienkirche, die seit vielen Jahren in der St.-Gertraud-Kirche aufbewahrt werden. Um diese zu restaurieren, wurde am 18. November 2015 mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Oder-Spree eine Spendenaktion „Bürger von heute für Bürger von damals – Rettet Frankfurts historische Gesichter“ gestartet.

Stiftung und Sparkasse haben zugesagt, für jeden gespendeten Euro, der auf dem nachfolgend genannten Konto eingeht, zwei weitere Euro hinzuzugeben, bis zu einem Spendenstand von 41.000 Euro, sodass am Ende 123.000 Euro bereitstehen.

Einen maßgeblichen Beitrag zur Erhöhung des Spendenstandes hat das Frauen – Unternehmen Frankfurt (Oder) geleistet, welches in diesem Jahr bereits zum 18. Mal den traditionellen Adventsmarkt in der St. Marienkirche veranstaltet. Der dort im letzten Jahr gesammelte Erlös in Höhe von 2500,00 Euro wurde am 4. Oktober 2016 durch Sylvia Butry und Luca Thieme als Spende für das Projekt „Bürger von heute für Bürger von damals“ überreicht.

Zum Auftakt des Luther - Jahrs 2017 finden in Frankfurt (Oder) ab dem 28. Oktober 2016 folgende Veranstaltungen rund um Luther und die Reformation statt:

Freitag, 28. Oktober 2016 - 19 UhrLange Nacht der Reformation“  

im Kleist-Museum, Aufführung von Teil zwei und fünf „Martin Luther“ – Verfilmung (DDR 1983), Veranstalter: Stadt Frankfurt (Oder)/ Eigenbetrieb Kulturbetriebe Frankfurt (Oder) und die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus in Kooperation mit dem Kleist-Museum und dem Kleinen Kino Frankfurt (Oder)

Samstag, 29.Oktober 2016 - 16 Uhr, „Katharina von Bora – Die Lutherin“ Kleist Forum, Großer Saal, Musiktheater in sechs Bildern, Jugendkantorei Kleinmachnow

Montag, 31. Oktober 2016 – 10 Uhr, St. Georg, Abendmahlsgottesdienst, Brockes/ Falkenhagen/ Forck/ Neumann

 17 Uhr, „30 Minuten Orgelmusik“ Kirche St. Georg Orgelmusik zum Reformationsfest
Martin Schulze – Frankfurt (Oder)

Sonntag, 06. November 2016 – 18:30 Uhr „Reformation als Geisteraustreibung“ Folkstheater/Teatr Ludowy im Kleist Forum, Sektempfang im Foyer, Filmpräsentation, Gemeinschaftliche Herstellung von Metallplaketten mit 95 Reformthesen zum Bann der Geister, mündet in Prozession vom Kleist Forum bis zur Oder mit abschließender Gulaschkanone und Glühwein

Insgesamt 79 Spenderinnen und Spender haben bisher zum aktuellen Spendenstand in Höhe von 32.455,88 Euro beigetragen. Die kleinste Einzelspende lag bei 5,00 Euro, die höchste bei 5.000,00 Euro. Allein 4.511,07 Euro wurden bisher über Spendenboxen eingeworben wurden.

Mit der Spendenaktion wollen die Stadt Frankfurt (Oder) und die Evangelische Kirchengemeinde gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Oder-Spree dazu beitragen, die Gemäldeepitaphien aus der Frankfurter St. Marienkirche zu restaurieren und die dort Dargestellten wieder ins Bewusstsein der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger zu rücken. Die Spendengelder sollen auch für die Wiederherstellung der reich geschnitzten Bekrönung über dem mittelalterlichen Hochaltar dienen.

Stiftung und Sparkasse unterstützen dieses Vorhaben, weil damit auch Werte gefördert werden, die zu ihrem Selbstverständnis gehören: Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, Ermöglichung innovativer Projekte, Errettung scheinbar verloren gegangener Geschichte und vor allem die Begeisterung junger Menschen für die Kunst, die Kultur und die Geschichte ihrer Region.

Frankfurt war Mitte des 16. Jahrhunderts ein geistiger und kultureller Mittelpunkt der Mark Brandenburg. Und die St. Marienkirche ist dafür ein lebendiges Beispiel, denn viele ihrer bedeutenden Ausstattungsstücke haben sich erhalten. Dazu gehören mittelalterliche Altäre, reformationszeitliche Gemäldeepitaphien mit Porträts ehemaliger Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sowie Handschriften und Bücher.

Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung

 

20 Jahre „Bewahren. Stärken. Begeistern.“ So könnte der Auftrag gelautet haben, mit dem die Ostdeutsche Sparkassenstiftung 1996 die kulturelle Bühne betrat: als Kulturstiftung und Gemeinschaftswerk aller Mitgliedsparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

Allein oder gemeinsam mit öffentlichen, vor allem ehrenamtlichen Kulturinitiativen setzt sie sich dafür ein, Maßstäbliches und Meisterhaftes in Stadt und Region, in Ost- und Mitteldeutschland sichtbar zu machen. Von Kunst und Musik über Literatur und Theater bis hin zur Kulturgeschichte und Denkmalpflege reicht dabei ihr Spektrum – Talenteförderung und kulturelle Bildung eingeschlossen.

Etwa 1.900 Projekte wird sie von 1996 bis Ende des Jahres 2016 zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert haben. Dafür standen ihr etwa 80 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotteriesparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Brandenburg für 406 Projekte eine Gesamtsumme von mehr als 16 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Sparkassenorganisation unterstreicht damit ihre Rolle als größter nichtstaatlicher Kulturförderer in Deutschland.

Spenden können auf das nachfolgend genannte Konto eingezahlt werden:

Kontoinhaber: Ev. Kirchengemeinde Frankfurt (Oder) – Lebus

Kreditinstitut: Sparkasse Oder-Spree

IBAN: DE 90170550501101375961

BIC: WELADED1LOS

Verwendungszweck: „Spendenaktion Bürger von heute für Bürger von damals“

Die Zusendung einer Spendenbescheinigung durch die Evangelische Kirchengemeinde setzt die Angabe der vollständigen Spenderanschrift voraus.

Ansprechpartner:

Sparkasse Oder-Spree Stadt Frankfurt (Oder)

Pressesprecher, Holger Swazinna Pressesprecher, Martin Lebrenz
Franz-Mehring-Straße 22, 15230 Frankfurt (Oder) Marktplatz 1, 15230 Frankfurt (Oder)

Telefon: 0335 5541-1119, Telefax: -1129, Telefon: 0335 552-1303, Telefax: -1313

.swazinna@s-os.de pressestelle@frankfurt-oder.de

 

Anlage zur Pressemitteilung 59/2016 vom 4. Oktober 2016

 

Ausstellungs- und Restaurierungsprojekt „Bürger, Pfarrer, Professoren - St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg“

Beginn Restaurierungsprojekt: Herbst 2015

Ausstellungsprojekt: Mai – Oktober 2017

Als der Ablasshändler Johann Tetzel 1517 in Frankfurt (Oder) einzog, wurde er in der Stadt freudig begrüßt. Hier, an der neu gegründeten Universität, entstanden die Gegenthesen zu Luthers 95 Thesen und Frankfurt wurde zunächst zum „Antiwittenberg“. Nach dem Übertritt des kurfürstlichen Landesherrn zum Luthertum, entwickelten sich die Universität und die Stadt nach 1539 jedoch zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt der Reformation – vorbereitet und getragen durch eine selbstbewusste Bürgerschaft, die sich schon sehr früh zum Luthertum bekannt hatte.

Die Spuren dieser überregional bedeutsamen Ereignisse werden nun zum 500. Jubiläum der Reformation wieder sichtbar gemacht. „Bürger, Pfarrer, Professoren - St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg“ lautet der Arbeitstitel des groß angelegten Ausstellungs- und Restaurierungsprojektes, das von der Stadt und der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt (Oder) gemeinsam getragen wird. Die Ausstellung verknüpft die Aktivitäten des Landes Brandenburg und der Evangelischen Landeskirche zum Reformationsjubiläum und soll gemeinsam mit der zentralen Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) eine überregionale Erschließung des Themas „Reformation in Brandenburg“ leisten.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die historische Pfarr- und Universitätskirche St. Marien mit ihren spätmittelalterlichen und reformationszeitlichen Kulturschätzen. An keinem anderen Ort in der 1945 schwer zerstörten Stadt kann man die mittelalterliche und reformationszeitliche Bedeutung Frankfurts als einem geistigen und kulturellen Zentrum, das über Brandenburg hinaus strahlte, noch so anschaulich nachvollziehen wie in der Marienkirche mit ihrer grandiosen Architektur. Berühmt sind die 2002 aus der ehemaligen Sowjetunion zurückgekehrten mittelalterlichen Glasmalereien. Weit weniger bekannt, aber ebenso bedeutend, ist die übrige Ausstattung, die ausgelagert die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überlebte und sich heute in der Gertraudenkirche befindet: Altäre, Skulpturen, Goldschmiedewerke, mittelalterliche Handschriften und reformationszeitliche Drucke sowie ein großer Bestand an spätmittelalterlichen und reformationszeitlichen Epitaphgemälden für bedeutende Frankfurter Bürger. Ausgeführt von dem kurfürstlichen Hofmaler Michael Ribestein offenbaren etwa die reformationszeitlichen Epitaphien das Ringen des Künstlers um neue ‚protestantische‘ Ausdrucksformen ebenso wie die Gedanken, religiösen Hoffnungen und Bekenntnisse ihrer Auftraggeber. Mit den Epitaphien, d. h., Werken, die ausdrücklich dem Gedächtnis der Verstorbenen gewidmet waren und oftmals deren Porträts tragen, blieben ihre Stifter gegenwärtig im Kirchenraum und damit in der Mitte der Stadtgemeinschaft. Gemeinsam mit den anderen Ausstattungsstücken bilden die Epitaphgemälde heute einen kulturellen Erinnerungsschatz von einer weit über Frankfurt hinausreichenden Bedeutung.

Geplant ist, die Ausstellung an drei Standorten zu installieren: in der Stadt- und Universitätskirche St. Marien, der Gertraudenkirche und dem städtischen Museum Viadrina. Die Ausstellung will die historischen Vorgänge und städtischen Verhältnisse des Spätmittel­alters und der Reformationszeit in Frankfurt aus einer personengeschichtlichen Perspektive schildern. Im Fokus stehen wichtige Personen aus der Frankfurter Bürgerschaft und dem Universitätsleben – eben jene, die sich mit der Stiftung von Epitaphien verewigten oder auf andere Weise mit dem Frankfurter Reformationsgeschehen und auch der Marienkirche und ihren Kulturgüterbeständen verbunden sind. Viele dieser Kunstwerke sind bisher für die Öffentlichkeit kaum zugänglich. Obendrein ist ein Großteil des Kunstbestandes in einem sehr schlechten konservatorischen Zustand, leidet noch immer unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs. So sind viele der Gemälde provisorisch mit Japanpapier beklebt, um die sich lösenden Schichten ihrer Bemalung vor dem Abfallen und damit dem endgültigen Verlust zu bewahren. Die kunstvoll geschnitzte Bekrönung des mittelalterlichen Hochaltares, der einst der zweitgrößte Ostmitteleuropas war (nach dem berühmten Marienaltar von Veit Stoss in Krakau), liegt seit 1945 in Stücken.

Das Projekt zum Reformationsjubiläum bietet die einmalige Chance, diese Werke zu retten, zu restaurieren und zu erschließen und sie so in das Gedächtnis Frankfurts und der Öffentlichkeit zurückzuholen. Deshalb sind dem Ausstellungsprojekt ein umfangreiches Restaurierungsprojekt und eine Spendenaktion zu dessen Finanzierung vorgeschaltet. Die Spendenaktion, die bereits im Vorfeld der Ausstellung mit bürgerschaftlichem Engagement auch einen Identifizierungsprozess mit dem kulturellen Erbe der Frankfurter Marienkirche gewinnen möchte, wird unterstützt von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Oder-Spree.

Aufmerksamkeit soll aber auch für weitere historische Orte im Frankfurter Stadtraum geschaffen werden: Angedacht ist eine Markierung wichtiger Gebäude des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wie die Kirchen und das Rathaus.

In Frankfurt (Oder) besteht in besonderem Maße die Chance, die Reformation als ein wesentlich stadtbürgerlich geprägtes Ereignis nicht nur historisch zu erforschen, sondern auch auf ihr Anknüpfungspotential für heutige städtische Gesellschaften zu überprüfen. So ist zu fragen: Wie gehen wir heute – Kirchengemeinde und säkulare Stadtgesellschaft gemeinsam – mit einem zentralen Kirchengebäude um, das für das Erscheinungsbild und die historische wie gegenwärtige Identität der Stadt prägend ist? Welche Nutzungs- und Identifikationsprozesse und welche Erinnerungskulturen verbinden sich damit?

Antragsteller:

Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder) - Lebus

Projektträger:

Stadt Frankfurt (Oder)

Projektpartner:

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Corpus Vitrearum Medii Aevi. Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung,

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege,

Europa-Universität Viadrina,

Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,

Evangelischer Kirchenkreis Oderland-Spree,

Förderverein St. Marienkirche Frankfurt (Oder) e. V.

Das Projekt wird gefördert durch:

Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Oder-Spree,

Die Bundeskulturbeauftragte Land Brandenburg (Förderprogramm zur Reformationsdekade),

Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH

Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Evangelischer Kirchenkreis Oderland-Spree