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17.08.2016

Grundbildung fördern - gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen

Am heutigen Mittwoch hat das Grundbildungszentrum Frankfurt (Oder) eine erste Bilanz seiner rund einjährigen Arbeit gezogen. Das Zentrum, das am 1.8.2015 als eines von insgesamt sieben Einrichtungen im Land Brandenburg eröffnet wurde, wird von Carmen Winter geleitet und hat die Aufgabe, Menschen, die nur wenig lesen und schreiben können, durch Bildungsangebot gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und damit Zugang zu Ereignissen, Veranstaltungen und kulturellem Leben zu ermöglichen. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Projekt „Family Literacy – Sprechen, lesen, schreiben in Familien“.

„Der Fokus des Grundbildungszentrums liegt auf der Vermittlung von Lese- und Rechtschreibekompetenzen. Wir freuen uns, dass wir den Teilnehmern ein breites und insbesondere niedrigschwelliges Angebot bieten können.“, so Carmen Winter. Zu den Angeboten gehören seit dem Februar dieses Jahres unter anderem offene Lerncafés im Eltern-Kind-Zentrum Nord (immer montags von 15.30-17 Uhr) und offene Lerncafés für Flüchtlinge in der Volkshochschule (donnerstags 13-14.30 Uhr)

Darüber hinaus fanden zwei Koordinierungs- und Netzwerktreffen des Alpha-Netzwerks statt. Insgesamt 44 Personen und Institutionen befinden sich derzeit in dessen Verteiler, darunter die Jugendberufsagentur, die Bibliothek, das Quartiersmanagement und die Eltern-Kind-Zentren.

Besonders die Sensibilisierung der Gesellschaft soll auf diesem Wege gefördert werden: „Über Jahrzehnte ist Analphabetismus als Makel und Schmuddelthema betrachtet worden. Unsere Arbeit zielt darauf ab, das Thema aktiv in das gesellschaftliche Bewusstsein zu holen und die betroffenen Menschen als gleichberechtigte Mitglieder in unserer Mitte zu integrieren.“, so Carmen Winter weiter. Entsprechend wird auch ein großer Wert auf öffentliche Veranstaltungen gelegt, etwa durch die Beteiligung am Bundesweiten Vorlesetag (jeweils am 3. Freitag im November), bei einem Lesepicknick Anfang Juli im Gertraudenpark mit rund 40 Teilnehmern oder durch Aktionen in Kitas und dem Eltern-Kind-Zentrum, bei denen Eltern ein Bilderbuch für ihre Sprösslinge gestalten können.

Die Beratung zum Thema funktionaler Analphabetismus erfolgt persönlich und telefonisch. Persönliche Beratungen finden häufig dann statt, wenn diese vom Jobcenter direkt zum Grundbildungszentrum geschickt wurden. Telefonische Unterstützung gehen häufig auf Personen aus dem mitwissenden Umfeld zurück, die aufgrund von Medienberichten den Kontakt mit der Volkshochschule suchten.

„Im Ergebnis vieler Beratungen kam es zu Kursanmeldungen, etwa im Rahmen des Lerncafés.“, so Winter. „Leider haben nicht alle Ratsuchenden diese Angebote angenommen. Die Personen, die Kurse oder das Lerncafé besucht haben, sind leider nur zum Teil dauerhaft geblieben. Wir sind aber überzeugt, dass unser Ansatz früher und vernetzter Hilfen die Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen, dauerhaft zu einer stärkeren Nachfrage führen wird.“, so die Leiterin des Grundbildungszentrums abschließend.