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30.04.2014

Malerin Elfriede Lauckner-Thum erstmals nach 77 Jahren im Rathaus zu sehen

Nach 77 Jahren kehrt am 6. Mai 2014 ein wertvolles Bild der Künstlerin Elfriede Lauckner-Thum in das Frankfurter Rathaus zurück. Es nimmt den Platz ein, den einstmals ein anderes Werk der Künstlerin innehatte.

Um 13:00 Uhr, lädt Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke, zu einem Fototermin in sein Büro ein, denn fortan wird dort das Bild der Malerin mit dem Titel „Im Katzengrund“ seinen neuen Platz finden. Das Bild zeigt den Blick, welchen die Künstlerin von ihrem Haus in Tzschetzschnow (Güldendorf) aus hatte. Das 75,5 x 59,5 cm große Ölgemälde auf Leinwand entstand um 1925.

Das Werk ist eine Schenkung der Fielmann AG, Hamburg. Das Unternehmen, welches seit mehr als einem Jahrzehnt die Arbeit des Stadtarchivs der Stadt Frankfurt (Oder) unterstützt, erwarb das Bild Anfang 2014 für die Stadtbildsammlung des Archivs. Aus diesem Grund sind Herr Jürgen Ostwald, Kunstexperte der Fielmann AG und Herr Ulrich Renner, Leiter der Frankfurter Fielmann-Niederlassung, zum Fototermin anwesend.

Elfriede Lauckner-Thum war eine der bedeutendsten Berliner Expressionistinnen, ihre Werke „ein Feuerwerk an Farben“. Die Malerin, die am 15. Dezember 1886 in Berlin geboren wurde starb am 6. Mai 1952, also genau vor 62 Jahren, in Berlin.

Sie kam erstmals 1910 nach Frankfurt (Oder) und ließ sich danach in der Tzschetzschnower Schweiz nieder, wo sie sich ein eigenes Haus errichtete. 1919 folgte sie ihrem Mann, dem Dramatiker und Lyriker Dr. Rolf Lauckner, nach Stuttgart, Wien und Berlin. Das Tzschetzschnower Haus jedoch blieb stets ihr „Rückzugdomizil“ und eines ihrer wichtigsten „Schaffensorte“. Von hier aus durchstreifte sie im wahrsten Sinne des Wortes die heimischen Flure und gewann der Natur „…die Schönheit des Bildes ab“.

Die Werke von Elfriede Lauckner-Thum befanden sich einst in allen großen Galerien Deutschlands. Mit ihren Ausstellungen war sie auch ein wichtiger Teil des Frankfurter Kunstlebens, z. B. eröffnete sie 1927, anlässlich des 150. Geburtstages von Heinrich von Kleist, eine Ausstellung in der städtischen Kunsthalle im Theater am Wilhelmsplatz.

Das lange erfolgreiche Wirken der Malerin erfuhr ein jähes Ende, als ihre Werke Mitte der 1930er Jahre als „entartet“ eingestuft wurden und sie bald darauf Ausstellungsverbot erhielt. Bis 1937 hing eines ihrer Werke im Frankfurter Rathaus. Das Ölgemälde „Mühlental“ wurde

im Auftrag von Hitler beschlagnahmt und nach Berlin verbracht. Die letzte Spur des Bildes findet sich im 1942 vom NS-Propagandaministerium erstellten Verzeichnis der damals als „entartete Kunst“ beschlagnahmten Werke. Es ist davon auszugehen, dass das Bild zerstört wurde und nicht mehr existiert.

Umso größer ist die Freude, dass aus Anlass des 62. Todestages von Elfriede Lauckner-Thum wieder ein Bild von ihr im Rathaus Frankfurt (Oder) seinen Platz findet. Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke und Diplom-Archivar Ralf-Rüdiger Targiel, Leiter des Frankfurter Stadtarchives, bedanken sich sehr herzlich bei der Fielmann AG, die damit zum Erhalt eines Stückes Frankfurter Geschichte beiträgt.