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08.09.2016

Museum Viadrina übernimmt Ausstellung des Frankfurter Sportmuseums

Das Frankfurter Sportmuseum in der Slubicer Straße schließt zum 1. Oktober dieses Jahres seine Türen. Das Sportmuseum der Stadt war im Jahr 2003 vom Verein „Sportgeschichte der Stadt Frankfurt (Oder) e.V.“ konzipiert, eingerichtet und betrieben worden. Im Juni jenes Jahres wurde es der Öffentlichkeit übergeben. „In den zurückliegenden 13 Jahren war es das einzige Spezialmuseum mit dem Sammlungsschwerpunkt Sportgeschichte in der Region Ostbrandenburg und gleichzeitig ein Wahrzeichen der Sportstadt Frankfurt“, unterstreicht der für Sport zuständige Beigeordnete Jens-Marcel Ullrich die Bedeutung des Hauses. „Die Vereinsmitglieder haben in den zurückliegenden fast eineinhalb Jahrzehnten Großes geleistet, um die Sporthistorie unserer Stadt im kollektiven Gedächtnis zu halten. Dafür können wir ihnen nicht genug danken.“, so Ullrich weiter.

Seit 2003 wurde eine umfangreiche Sammlung zusammengetragen und der Verein legte aufgrund der begrenzten Ressourcen den Schwerpunkt von Anfang an bewusst auf die Sammlung, Dokumentation, Ausstellung und Vermittlung von Inhalten und Entwicklungssträngen in der Sportgeschichte unserer Stadt.

So gab es neben der Dauerausstellung verschiedene Veranstaltungen, etwa im Rahmen der Kurzen Nacht der Museen. Auch die Einschulung der Schüler der Sportschule war fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms. Gleichzeitig war der Betrieb des Museums von Anfang an eine Herausforderung. So gelang die personelle Absicherung der Öffnungszeiten nur mit Unterstützung des JobCenters. Bis zum März 2015 war diese durch eine Beschäftigung im Rahmen der Mehraufwandsentschädigung, besser bekannt als Ein-Euro-Job, gesichert. Seit April des Vorjahres war es nur noch möglich, das Museum nach vorheriger Terminvereinbarung zu öffnen. Auch die Wohnungswirtschaft war eine wichtige Stütze. Sie hat das Projekt mit einem entsprechenden Mietvertrag unterstützt.

Allerdings plant die Wohnungswirtschaft nunmehr auch umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen am Gebäude. Eine Verlängerung des Mietvertrages und ein Weiterbetrieb des Museums waren somit auch nicht möglich.

Im Rahmen des Hermann-Weingärtner-Jahres 2014 wurde in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina ein Konzept für das Sportmuseum erarbeitet. „In dessen Auswertung wurde schnell deutlich, dass ein eigenständiges Sportmuseum die finanziellen und personellen Möglichkeiten übersteigen würde.“, ergänzt Ullrich. „Als eine Variante im Konzept wurden daher die Auflösung des Sportmuseum und die Integration der kompletten Sammlung in andere Museen oder kulturelle Einrichtungen untersucht und nach Rücksprache mit dem Museum Viadrina als realisierbar eingestuft.“

In der Konsequenz hat der Verein Sportgeschichte der Stadt Frankfurt (Oder) e.V. in einer Vollversammlung im Juni dieses Jahres seine Auflösung zum 30.9.2016 beschlossen. Die dem bisherigen Trägerverein gehörenden Exponate, rund ein Drittel der Gesamtausstellung, gehen nun an den Stadtsportbund Frankfurt (Oder) über. Dieser wird mit dem Museum Viadrina einen Vertrag zur Übertragung der Sammlung in den Bestand des Museums abschließen.

„Es ist ein wichtiges Zeichen für den Sportstandort, dass wir die Frankfurter Sportgeschichte weiter öffentlich zugänglich halten. Hierfür gilt auch diesen beiden Einrichtungen mein Dank, dass sie sich diesem Erbe annehmen.“, so Ullrich weiter. Auch die privaten Leihgeber der Exponate werden angeschrieben und ihre Bereitschaft abgefragt, die Objekte dem Museum Viadrina für eine künftige Ausstellung zur Frankfurter Sportgeschichte zu überlassen.

Die Präsentation der Sammlung wird Eingang in die Dauerausstellung des Museums finden. „Das Thema Sportgeschichte soll dabei nicht in die chronologisch aufgebaute stadtgeschichtliche Ausstellung integriert, sondern in einem neu zu gestaltenden Bereich, ähnlich der „Universitätsgeschichte“ als Themeninsel gestaltet werden.“, so Dr. Schieck, Leiter des Museums Viadrina.

„Wir werden den Frankfurtern und ihren Gästen im Junkerhaus eine neu konzipierte und gestaltete Ausstellung zur Sportgeschichte unserer Stadt präsentieren. Dabei finden sowohl die Sammlung des bisherigen Sportmuseums, die Objekte aus den Beständen des Museums, die vielen privaten Leihgaben als auch bisherigen Forschungsergebnisse zur Geschichte des Sportes Berücksichtigung. Zeitlich ist das für 2018 geplant, denn im nächsten Jahr ist das Reformationsjubiläum unser Arbeitsschwerpunkt.“ sagt Schieck weiter.

Um die jährliche Tradition der feierlichen Aufnahme der neuen Sportschüler im Sportmuseum fortzusetzen, wird zudem eine Kooperationsvereinbarung des Museums mit der Sportschule Frankfurt (Oder) analog der bestehenden Vereinbarung der Schule mit dem Verein Sportgeschichte angestrebt.