Die Stadt Frankfurt (Oder) hat derzeit mehrere vertraglich vereinbarte Partnerschaften zu europäischen Kommunen sowie zu zwei Städten außerhalb Europas. Słubice unterhält Städtepartnerschaften, u.a. mit der ukrainischen Stadt Schostka. Die Kooperation wird von städtischen Einrichtungen, Gesellschaften, Vereinen und von Akteuren der Zivilgesellschaft getragen. Die Idee der Städtepartnerschaften entstand hauptsächlich nach dem Zweiten Weltkrieg, um die durch zwei Weltkriege in Europa aufgerissenen Wunden zu heilen, die zwischenstaatliche Verständigung in Europa und die friedenssichernde kommunale Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg zu befördern. Städtepartnerschaften – also der grenzüberschreitende, transkulturelle und nicht selten auch multireligiöse Austausch – dient dem gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen, der Zusammenarbeit und des Zusammenrückens, und hier vor allem auf der unmittelbaren und persönlichen Ebene.

Was aber nun, wenn dieser oft über lange Jahre aufgebaute Dialog durch politische „Klimaverschiebungen“ nicht nur ins Stocken, sondern komplett zum Erliegen kommt - wie derzeit durch den Angriffskrieg in der Ukraine? Wie miteinander umgehen? Was bedeutet (Städte)-Partnerschaft in Zeiten politischer und rhetorischer Aggression bis hin zum Krieg? Wie kann man die Partnerschaften mit denjenigen Städten pflegen, die sich plötzlich in Kriegsgebieten befinden – wie z.B. Schostka oder die sich in Gebieten befinden, die Aggressoren unterstützen und die Zivilgesellschaft gewaltsam unterdrücken, wie z.B. Witebsk als Partnerstadt von Frankfurt (Oder)?

Diese und weitere Fragen wollen wir am 19. Mai 2022 mit Vertreter*innen der Doppelstadt Frankfurt (Oder) und Słubice, mit Wissenschaftler*innen aus der Ukraine und Belarus (Europa-Universität Viadrina) sowie der Bürgerschaft besprechen. Im Anschluss an die Diskussion mit Vertreter*innen aus der Doppelstadt und der Viadrina laden wir die Bürger*innen zum Ideenaustausch in drei parallel verlaufenden Workshops ein. Dabei gehen wir der Frage nach, wie die (Städte)-Partnerschaften hier vor Ort konkret aussehen könnten? Hiermit laden wir zu einem ersten Ideenaustausch ein. Weitere Veranstaltungen sind für das Jahr 2022 geplant. Nähere Informationen werden in Kürze bekannt gegeben.

Das Podium wird simultan ins Polnische, Deutsche und Englische gedolmetscht. Die Beiträge bei den Workshops werden konsekutiv mithilfe von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern übersetzt (DE, PL, ENG und bei Bedarf auch UKR).

Um Anmeldung wird bis zu Dienstag, 17. Mai 2022 per E-Mail an Marta Rusek (E: marta.rusek@frankfurt-oder.de) gebeten.

Die Veranstaltung wird durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk gefördert.

Programm

19.05.2022, 17:00-20:00 Uhr
Kulturmanufaktur
Ziegelstraße 28a, 15230 Frankfurt (Oder)