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02.07.2019

Ausgrabungen fördern unerwartet Goldmünzen in Frankfurt (Oder) zutage

Archäologen stoßen in der Großen Oderstraße auf wertvollen Fund

Fünf Écus d’Or und einen Dukaten gruben Archäologen der Firma archaeofakt in der Großen Oderstraße im Rahmen eines Neubauprojektes aus.

Der Grabungsleiter Matthias Antkowiak vermutet, dass die sechs Goldmünzen aus dem 16. Jahrhundert in einem Kleidungsstück eingenäht waren und versehentlich entsorgt wurden – für den damaligen Eigentümer ein herber Verlust.

„Écu“ war vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert die Bezeichnung für Münzen im Königreich Frankreich. Ein „Écu d‘Or“ ist dementsprechend eine Goldmünze. Eine der sechs Münzen ist ein Dukat des Papstes Clemens VII. (1523–1534). Die als Dukaten bezeichneten Goldmünzen wurden erstmals im späten 13. Jahrhundert in Venedig geprägt.

Siedlungsgeschichte als Fundament für weitere Stadtentwicklung

Seit August 2018 finden auf dem Grundstück Große Oderstraße 25–28 umfangreiche archäologische Ausgrabungen statt. Die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH plant hier den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses, das in der historischen Flucht der 1945 zerstörten Altbebauung errichtet werden soll.

Herausragende Zeugnisse für die Gründungsphase der Stadt sind Kellergrundrisse aus der Mitte des 13. und dem frühen 14. Jahrhundert. Fundamente und Grundmauern späterer Bebauungsphasen vom 16. bis in das 19. Jahrhundert konnten ebenfalls freigelegt werden.

Vielfältige Fundstücke der Renaissance geben einen detaillierten Einblick in die Alltagskultur der Frankfurterinnen und Frankfurter. Neben den Münzen kamen zahlreiche Bruchstücke importierter Gläser und Keramikgefäße zutage.

Oberbürgermeister René Wilke: „Das Bauvorhaben der Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) ist von großer Bedeutung für die Aufwertung der Innenstadt. Der Ort des Grundstücks gehört bereits seit der offiziellen Stadtgründung zu den Vorzugslagen. Die im Zuge der Baumaßnahme entdeckten archäologischen Funde – die einen tatsächlichen Goldschatz einschließen – geben nun unverhofft wertvolle Einblicke in das frühzeitliche Leben in Frankfurt (Oder). Diese stadtgeschichtlichen Relikte gilt es für die Nachwelt zu erhalten. Das Zusammenwirken von Historie und nachhaltiger Stadtentwicklung ist eine wichtige Verantwortung, der wir uns bewusst sind. Vor diesem Hintergrund hat die Wohnungswirtschaft auch die Planung des Neubaus angepasst.“

Die archäologischen Grabungen werden im Jahr 2019 mit der Freilegung der Westseite bis an die noch im Boden weitgehend erhaltene historische Bauflucht fortgesetzt.