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19.04.2013

Fundamente und Architekturteile der alten Georgenkirche


Im Rahmen der Sanierung des Georgenhospitals wurden archäologische Untersuchungen vorgenommen. Dabei wurden Fundamente der alten Georgenkirche gefunden.
Bislang war die Lage der Kirche nur aus älteren Plänen bekannt. Unbekannt war, wie viel von der Georgenkirche im Boden noch erhalten ist.
Durch die geplante Leitungstrassenverlegung  zwischen dem Georgenhospital und den Fundamenten der nördlich vorgelagerten Georgenkirche ging eine mögliche Gefährdung für das Bodendenkmal Georgenkirche aus.
Die zwei durchgeführten Suchschnitte ergaben, dass Fundamente der Kirche bis kurz unter der heutigen Oberfläche zu finden sind. Es wurde sowohl das Fundament des mittelalterlichen Kirchenschiffs als auch 1787 angefügte Querschiffe angeschnitten. Dabei zeigte sich, dass die noch vorhandene Hofmauer der Berliner Straße 23 Teile des südlichen Querschiffs enthält und somit noch letzte Architekturteile der Georgenkirche sichtbar sind.
Ferner wurden noch in keinen Plänen eingezeichnete Fundamente aufgefunden, die nun auch genau dokumentiert werden können.
Bei den Suchungen wurden auch eine Traufbestattung sowie Knochen eines Fötus gefunden. Diese lagen südlich des Kirchenfundaments.
 „Die Befunde sind von hohem stadtgeschichtlichen Wert. Eine Auswertung der Grabung wird vermutlich neue Einzelheiten über die für die Stadtgeschichte Frankfurts wichtigen Hospitalgebäude erbringen“, so Baubeigeordneter Markus Derling. 
Aufgrund der Ergebnisse der Ausgrabung soll eine Störung der mittelalterlichen Bodenbefunde vermieden und das Bodendenkmal Georgenkirche im vollen Umfang erhalten bleiben.
Die archäologischen Arbeiten unter der Grabungsleitung von  Cathérine Korluß  (Grabungsfirma ABBU, Cottbus) laufen noch.
Die Alte Georgenkirche und das Georgenhospital wurden vermutlich Ende des 13. bis Anfang des 14. Jh. gegründet. Die ersten urkundlichen Erwähnungen erfolgten im Jahr 1312. Am nördlichen Zugang der Lebuser Vorstadt von Frankfurt (Oder) gelegen handelt es sich um eine typische städtische, mittelalterliche Hospitalgründung. Hospitäler dienten der medizinischen und seelsorgerischen Versorgung Ortsfremder, daher vor den Toren der Stadt gelegen, und ärmerer Bevölkerungsschichten. Verstorbene wurden auf dem zugehörigen Friedhof bei der Kirche bestattet.

(Foto: Gabi Eder/pixelio,de)