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Projektbeschreibung - Retention an der Nuhne in Frankfurt (Oder)

Das Ziel der Baumaßnahme „Retention an der Nuhne in Frankfurt (Oder)“ ist es, Überflutungen und Hochwasserschäden im Bereich von Berg- und Beckmannstraße sowie Poeten- und Magistratsteig zu reduzieren. Bisher tritt die Klinge dort über die Ufer, weil bei Starkregenereignissen kurzzeitig so große Wassermengen aus dem Einzugsgebiet von Klinge- und Nuhnenfließ anfallen, dass sie nicht in das herkömmliche Gewässerbett im Unterlauf des Klingefließes passen. Daher wird ein temporärer Zwischenspeicher für Teile dieser Wassermengen benötigt. Beim Lienauteich handelt es sich um eine ehemalige Tongrube, die sich auf Grund der vorhandenen Topographie für den Rückhalt von Wasser aus der höher gelegenen Nuhne anbietet.

Nach Fertigstellung der geplanten Maßnahme werden künftig aus Starkregenereignissen resultierende Wassermassen, die die Klinge nicht schadlos aufnehmen kann, zu Teilen von der Nuhne in den Teich geleitet. Dort werden sie temporär zurückgehalten. Nach Durchgang der Hochwasserwelle und sinkendem Wasserspiegel in der Klinge, wird das im Lienauteich zwischengespeicherte Wasser über den Regenwasserkanal im Bereich der Lienaustraße der Klinge zugeführt. Die  Ableitung erfolgt gedrosselt, d.h. in der Menge an die Verhältnisse im Teich und in der Klinge angepasst. Im Maximalfall können bis zu 30.000 m³ Wasser aus der Nuhne im Lienauteich zurückgehalten werden. Bei Regenereignissen mit einer statistischen Wiederkehrwahrscheinlichkeit von einmal in fünf Jahren werden rund 19.900 m³ bei einem gleichzeitigen Anstieg des Wasserspiegels um ca. 93 cm zwischengespeichert. Die anschließende Entleerungsdauer bis zum Ursprungswasserstand beträgt ca. 3 bis 4 Tage.

Im Rahmen der Baumaßnahme wird dafür eine neue Zulaufleitung mit Abschlagsbauwerk von der Nuhne hinüber zum Teich errichtet. Die momentane Ablaufleitung aus dem Teich wird einschließlich des vorhandenen, aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammenden Auslaufbau-werks erneuert. Das neue Auslaufbauwerk wird den notwendigen, neuen Anforderungen angepasst und mit einer steuerbaren Drosseleinrichtung ausgestattet. Dadurch wird zum einen der Rückhalt im Teich zeitlich gesteuert und zum anderen ein Überstau im Teich über die Maximalwerte hinaus verhindert.

Die Uferrandbereiche, die in den vergangenen Jahren durch den Biber stark beschädigt, zum Teil unterhöhlt wurden und einsturzgefährdet sind, werden saniert. Teilweise bereits eingebrochene Gänge und Erdbaue werden verfüllt. Gleichzeitig werden Maßnahmen ergriffen, um im Uferbereich die Böschungen und die Vegetation vor erneuten Beschädigungen durch Biber oder andere Wühltiere zu schützen. Die abgängigen Böschungen und Uferbefestigungen werden durch den Einbau von Steinpackungen vor weiteren Abrutschungen geschützt. Die Hohlräume dieser Steinpackungen werden mit Oberboden verfüllt und verschlämmt, so dass sich hier schnell wieder eine natürliche Sukzession ausbilden kann.

Der in Ufernähe befindliche Rundweg um den Teich wird ertüchtigt und überflutungssicher gestaltet, da er sich im künftigen Überstaubereich befindet. Vorhandene Beeteinfassungen, Treppen, Blumen-rabatte, Terrassen und Stützwände werden zum Schutz vor Setzungen im Falle eines Einstaus verstärkt und ertüchtigt.

Mit der Maßnahme wird die Verkehrssicherheit im Botanischen Garten wiederhergestellt und ein erheblicher Beitrag für den Hochwasserschutz geleistet, in dem die Überflutungsgefahr im Bereich von tiefergelegenen Abschnitten der Klinge erheblich reduziert wird. Zudem kann der Botanische Garten mit dem Lienauteich seiner besonderen Bedeutung für die Naherholung nach Abschluss der Maßnahme wieder besser und vollständig gerecht werden.