Ankauf eines fast 300 Jahre alten Talmuds

Im Sommer des vergangenen Jahres erreichte das Städtische Museum Viadrina die Nachricht eines Luxemburger Antiquariats, das auf Judaica spezialisiert ist. Dieses bot dem Museum eine Komplettausgabe eines babylonischen Talmuds zum Kauf an.

Das Besondere an dem Objekt ist dessen Herkunft: Der Talmud wurde in den Jahren 1734 bis 1739 in Frankfurt (Oder) und in Berlin in der Werkstatt von Aharon ben Mosheh Rofe mi-Lisa gedruckt und besteht aus 47 einzelnen Traktaten.

Im frühen 20. Jahrhundert gelangte der Talmud nach Casablanca in Nordafrika. Dort nutzte der Rabbiner David Chaim Harroch das Werk. Harroch verzog in den 1950er-Jahren nach Europa und siedelte nach Strasbourg um. Durch die Erben des Letztgenannten kam der sehr gut erhaltene Talmud in den Handel mit antiquarischen Schriften und stand zum Verkauf.

Möglich wurde der Ankauf vor allem durch eine Förderung im Rahmen einer PS-Spende der Sparkasse Oder-Spree sowie durch einen Zuschuss des Vereines der Freunde und Förderer des Museums Viadrina e.V.

Der Talmud ist ab sofort in der Dauerausstellung des Frankfurter Stadtmuseums zu sehen.

Presseanfragen zum Ankauf des Talmuds können an Museumsleiter Dr. Tim S. Müller (T: 0335 4015613, E: tim.mueller@museum-viadrina.de) gerichtet werden.