Stadtgeschichte in Bildern
Gegenwart
Nach der gesellschaftlichen Wende 1989/1990 organisiert sich das Leben von Frankfurt (Oder), als die viertgrößte Stadt des Bundeslandes Brandenburg, neu.
Über ein Drittel der Studenten dieser Universität kommen aus dem Ausland, vor allem aus dem polnischen Nachbarland, andere kommen aus Finnland, Italien, Großbritannien, aus den USA, Rußland, Norwegen und anderen Ländern. 1998 konnte die Viadrina zusammen mit ihrer polnischen Partneruniversität Poznan das "Collegium Polonicum", die erste grenzüberschreitende Hochschuleinrichtung eröffnen.
Aufbau nach dem Krieg
Die von ihm aufgebaute Stadtverwaltung stand vor den fast unlösbaren Aufgaben, die Enttrümmerung der Stadt und die Versorgung der sich ständig vergrößernden Bevölkerung zu organisieren. Hinzu kam die der Stadt als Grenzstadt zugedachte Bedeutung für die Flüchtlinge und Heimkehrer aus der Gefangenschaft.
1952 wurde Frankfurt, als in Durchsetzung eines zentralistischen Staatsaufbaus in der DDR die Bezirke geschaffen wurden, Bezirksstadt für den Bezirk Frankfurt (Oder). Nach der Enttrümmerung der Stadt begann 1951 mit dem Bau der neuen Bahnhofstraße der Wiederaufbau der Stadt. Bei der Errichtung der neuen Stadtviertel wurde die noch vorhandene alte Haussubstanz vernachlässigt.
Der wichtigste Betrieb der Stadt war das Halbleiterwerk, in dem bis zu 8000 Beschäftigte arbeiteten
1933 bis 1945
Nach Beendigung des Krieges wurde Frankfurt Grenzstadt, die ehemalige Dammvorstadt zur polnischen Stadt Slubice. Der Krieg, wie anschließende Brandschatzungen ließen das alte Zentrum zu einer Trümmerwüste werden.
Reichsbahndirektion Osten nahm in Frankfurt ihren Sitz
1842 wurde die Eisenbahnlinie nach Berlin und vier Jahre später die nach Breslau eröffnet
1827 direkte Unterstellung der Stadt unter die Regierung als selbständiger Stadtkreis
Die Stadt dehnte sich über die alten Befestigungen aus. Ein Teil des Stadtgrabens wurde zugeschüttet, der "Neue Mark" entstand. Unweit davon schuf der Gartengestalter Lenné‚ aus dem westlichen Teil der Wall- und Grabenanlage einen Park. Dieser, unser heutiger Lenné-Park, und andere, sich daran anschließende Parks und Grünanlagen durchziehen die Stadt noch heute gleichsam wie ein grünes Band.
1811 die Schließung der Universität - 1815 Regierungsbezirk Frankfurt
Großen Schaden erlitten die Stadt und die Universität durch den 30jährigen Krieg.
Großen Schaden erlitten die Stadt und die Universität durch den 30jährigen Krieg. Alle kriegführenden Parteien belagerten abwechselnd die Stadt, stürmten und plünderten sie. Sowohl der kaiserliche General Wallenstein wie der schwedische König Gustav Adolf legten der Stadt hohe Kontributionssteuern auf, um derentwillen die Stadt Anleihen aufnehmen musste. Am Ende des Krieges war die Einwohnerzahl von ca. 13000 auf 2366 gesunken. In Frankfurt wurde eine Garnison des stehenden Heeres stationiert.
Nur schwer erholte sich wieder die Stadt nach diesem Krieg. Die Messen wurden auf zwölf Tage ausgedehnt, Frankfurts Bedeutung als Stapelplatz erhöhte sich. Die Ansiedlung von aus Frankreich vertriebenen Hugenotten ließen neue Gewerbezweige sich etablieren und erblühen
Universitätsstadt Frankfurt (Oder)
Die Alma mater Viadrina begann mit fast 1000 Studenten, der bis dahin höchsten Erstimmatrikulationsziffer einer deutschen Universität. Bis zu ihrer Aufhebung im Jahre 1811 besuchten etwa 70000, darunter fast 3000 Studenten aus den östlich gelegenen Ländern diese Universität.
Die Lehrer der Viadrina wirkten zugleich als hohe brandenburgische Beamte. Lehrende und Lernende wirkten entscheidend an den brandenburgisch- preußischen Reformen vom 16. bis 19. Jahrhundert mit. In den Frankfurter Universitätsmatrikel, in denen die Namen der hier einst weilenden Studenten verzeichnet sind, finden sich solche berühmten Namen wie Thomas Müntzer, Carl Philipp Emanuel Bach, die Gebrüder Humboldt, Samuel von Cocceji, Carl Gottlieb Svarez, Christian Thomasius und der hier im Jahre 1777 geborene große Sohn der Stadt, der Dichter Heinrich von Kleist.
An der Frankfurter Universität lehrte der bedeutende Renaissancegelehrte Jodocus Willich. Philipp Melanchthon, der "Lehrmeister Deutschlands" beriet den brandenburgischen Kurfürsten zur Umgestaltung der Frankfurter Universität und sandte anschließend seinen Schwiegersohn Georg Sabinus an die Oder-Universität.
Als Lehrer waren hier Daniel Ernst Jablonski, der als einer der ersten Nichtengländer die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford erhielt, und Prof. Baumgarten, der Begründer der deutschen Ästhetik, tätig.
1506 die erste brandenburgische Landesuniversität eröffnet
Mindestens seit 1430 war die Oderstadt Mitglied der Hanse
Zum Ende des 15. Jahrhunderts ging die Bedeutung der Fernhandelsgeschäfte zurück und die schon frühzeitig erwähnten Märkte, 1653 erstmalig als Messen bezeichnet, erlangten größere Bedeutung. Die zu Reminiscere, Margarethen und Martini jährlich durchgeführten Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmärkte entwickelten sich zu Großhandelsmärkten mit internationalem Charakter. Sorgfältig wachte die Stadt darüber, dass die Märkte regelmäßig stattfinden konnten. 1611, als der Martinimarkt wegen Pestgefahr nicht stattfinden sollte, erbat die Stadt dennoch die Genehmigung zu seiner Durchführung, da, wie es hieß, zum Markt Franzosen, Niederländer, Engländer, Preußen, Kaufleute aus Polen, aus Köln am Rhein, Frankfurt am Main, aus Augsburg, Nürnberg und vielen anderen Orten kamen.
Der Hahn als Wappentier der Stadt
1253: Stadtrecht
Die Frankfurter Stadt-Chronik beginnt in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als sich Kaufleute an der Oder niederließen und hier eine Siedlung begründeten. Diese Kaufmannsniederlassung um St. Nikolai erhielt 1253 das Stadtrecht. Im Jahre 2003 jährte sich zum 750. mal die Belehnung von Frankfurt mit Stadtrecht. Die Stadt, deren Bild sich ständig verändert, beging ihren 750. Jahrestag feierlich und war zugleich Gastgeber des 23. Internationalen Hansetages.
Unter der Herrschaft des askanischen Markgrafen Johann I. wurde die ursprüngliche Siedlung stark erweitert. Die Bürger von Frankfurt errichteten in kurzer Zeit eine großzügige Stadtanlage mit dem Rathaus und der Marienkirche, sie umschließen die Stadt mit einer festen Stadtmauer. Vor den Toren der Stadt entstanden die Lebuser und die Gubener Vorstadt. Später entwickelte sich über die Oder die Dammvorstadt. Bei der Gründung erhielt die Stadt 124 Hufen westlich und 60 Hufen östlich der Oder als Acker- und Weideland. Die Lage der Stadt an einem der wichtigsten Oderübergänge und am Schnittpunkt bedeutender Landhandelsstraßen, verbunden mit den verliehenen Privilegien wie das Niederlagsrecht und andere Rechte, ließen die junge Stadt rasch große Bedeutung erlangen.