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1816, zu einer Zeit, als westlich des Walles noch keine Häuser standen, wurde der bisherige Schmale Weg, der um die Hälfte der Stadt ging, verbreitert und mit einer doppelten Baumreihe bepflanzt. Der neue Weg Um die halbe Stadt entstand. Es war ein Weg, der hinter den beiden Wallgräben des Mittelalters entlang der Westseite der Stadt vom ehemaligen Gubener Tor bis zum Lebuser Tor führte. Im Zuge der Stadterweiterung nur noch Halbe Stadt genannt. Nach und nach entwickelte sich dieser Weg zu einer prächtigen Straße. In dieser nur zu einer Seite bebauten Straße mit Blick auf den Lennépark wohnten bekannte Persönlichkeiten aus Militär, Politik, Industrie und Medizin. Woher aber der Name Halbe Stadt? Bis heute, wie schon im vorigen Jh., wird er aus seriöser Geschichtsliteratur so erklärt: Weil das mittelalterliche, mit Wall und Mauer befestigte Frankfurt nur zwei zu Lande erreichbare Stadttore hatte, nämlich das südliche Gubener und das nördliche Lebuser Tor, und weil das Lebuser früher bereits mit Dämmerungsbeginn geschlossen wurde, mussten danach dort Ankommende rasch die Wallanlagen umgehen, um noch rechtzeitig, vor Dunkelheit, in die Stadt zu kommen. Der Weg führte also um die halbe Stadt. Diese Erklärung wird gewiss als Legende weiterleben. Der Weg, der auf dem Wall verlief und bereits im 17. Jh. nicht mehr bis zum Gubener Tor führte, war derart, dass er bei anrückender Gefahr leicht aufgehoben werden konnte. Er markierte die Stadtgrenze. Seitens der Sprachwissenschaft ist die Erklärung nüchterner. Die Wurzel soll im indoeuropäischen (s)kuelp schneiden/teilen liegen. Daraus soll das seinerzeitige Synonym für Grenze/Rand abgeleitet worden sein. Darin liegt eigentlich die Sinnerklärung für den Namen Halbe Stadt.