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Kooperation

Die Anfänge der Zusammenarbeit zwischen Frankfurt (Oder) und dem polnischen Slubice rühren aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als eine Vereinbarung über gegenseitige Hochwasserhilfe abgeschlossen wurde. Heute sind die über eine dreihundert Meter lange Oderbrücke miteinander verbundene Städte so eng miteinander verflochten, dass sowohl Bewohner als auch Besucherinnen sie als einen gemeinsamen Stadtraum erleben, dessen besonderer Charme darin liegt, dass der Fluss zugleich eine Landes-, Sprach- und Währungsgrenze markiert. Tausende Menschen, die auf der einen Seite leben, arbeiten auf der anderen Seite, gehen dort zur Schule, in den Kindergarten, ins Kino, in die Konzerthalle, sie flanieren auf beiden Oderpromenaden und erledigen ihre Einkäufe mal hier und mal dort. Es gibt eine grenzüberschreitende Buslinie, die vor allem von Studenten, Arbeitspendlerinnen und Einkaufstouristen genutzt wird, Schiffsverbindungen über die Oder und eine deutsch-polnische Tourist-Information, zweisprachige Kitas und Schulprojekte, zahlreiche deutsch-polnische und internationale Festivals, jedes Jahr am 9. Mai den Europatag und natürlich die Europa-Universität Viadrina und das Collegium Polonicum in Słubice mit Studentinnen aus über hundert Ländern. Für die tägliche Zusammenarbeit zwischen beiden Stadtverwaltungen wurde vor zehn Jahren ein gemeinsames Büro, das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum eingerichtet und für die einheitliche Außendarstellung haben sich beide Städte schon 2012 auf ein gemeinsames Logo verständigt: „Frankfurt (Oder) Słubice – Ohne Grenzen – Bez granic“, in blau und grün, wie die Oder und die schöne Natur, die die beiden Städte umgibt.

Damit die Doppelstadt nicht stagniert, sondern sich ständig weiterentwickelt, haben die Stadtverordneten beider Städte am 12.12.2019 schon den dritten gemeinsamen Frankfurt-Słubicer Handlungsplan beschlossen. In den vier Handlungsfeldern Bildung, Lebensqualität/Infrastruktur/Dienstleistungen, Wirtschaft sowie Kommunikation & Beteiligung setzen Visionen, Ziele und 54 Maßnahmen die Schwerpunkte für die nächsten zehn Jahre. Der Handlungsplan für die Jahre 2020-2030 wurde in einem einjährigen Prozess mit Beteiligung von über hundert Vertretern beider Städte aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Gesellschaft entwickelt. Ausgangspunkt war ein zweitägiges Ideenforum im Dezember 2018, auf dem wir auch Impulse aus anderen Doppelstädten an der schwedisch-finnischen, spanisch-portugiesischen und italienisch-slowenischen Grenze einholten. 

Mit der Koordinierung der Umsetzung des Handlungsplans wurde das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum betraut.

Kooperationsbereiche:

Auszeichnungen für die Zusammenarbeit von Frankfurt (Oder) und Slubice:

Kommunalpolitischer Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung (2018)

In 2017 reichte das Kooperationszentrum im Namen der Städte Frankfurt (Oder) und Słubice eine Bewerbung um den Kommunalpolitischen Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung 2018 ein. Mit dem Preis sollte eine Kommune oder Region für die Zusammenarbeit mit einer europäischen Partnerkommune oder -region ausgezeichnet werden. Eine der Bedingungen war, dass die Zusammenarbeit nachhaltig positive Auswirkungen auf das Leben vor Ort hat und einen Beitrag zur Stärkung der europäischen Idee leistet. Von entscheidender Bedeutung waren auch nachweisbare Auswirkungen der Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen: Stärkung der lokalen Demokratie, Verbesserung der Daseinsvorsorge, Modernisierung der öffentlichen Verwaltung, Stärkung der Wirtschaftskraft, Förderung der europäischen Integration. Mit dem kommunalpolitischen Preis wurden Frankfurt (Oder) und Slubice für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit gewürdigt. Am 2. Februar 2018 nahmen Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke und sein Słubicer Amtskollege Tomasz Ciszewicz die Auszeichnung in Leipzig entgegen.
Stimmen zur Auszeichnung:
Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke: „Ich bin sehr stolz, dass unsere grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch bundesweit wahrgenommen wird. Die Goerdeler-Stiftung und die Stadt Leipzig würdigen explizit den Mehrwert, den unsere Kooperation für die Bürger und Besucher beider Seiten bringt. Sie wird von vielen mitgetragen. In unserer Doppelstadt nutzen die Einwohner die Vielfalt der Dienstleistungen, Kultur- und Bildungsangebote grenzüberschreitend.“
Bürgermeister Tomasz Ciszewicz: „Dieser weitere Preis, den Słubice und Frankfurt als Doppelstadt erhalten, motiviert uns noch mehr zur weiteren Zusammenarbeit und ist für uns ein Zeichen dafür, dass das, was wir gemeinsam unternehmen, nicht nur gut von unseren Einwohnern aber auch von anderen wahrgenommen wird. Diesen Preis betrachte ich auch als Referenz für unsere gemeinsamen Projekte".

Frankfurt (Oder) und Slubice als »Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen« (2016)

„Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank Stiftung prämierten unser Projekt „Europäische Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Słubice“ als ausgezeichnetes Beispiel für den Mehrwert gemeinschaftlichen Handelns. Unsere Bewerbung hat den Veranstaltern bewiesen, wie sich ein Standort an der deutsch-polnischen Grenze durch geschickte Kooperation zweier Städte stärken lässt. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ wurde 2005 von der Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gegründet und zeichnet in Kooperation mit der Deutschen Bank Stiftung „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ aus. Beim Wettbewerb 2016 standen Ideen und Projekte im Fokus, die die Potenziale von Nachbarschaft im Sinne von Gemeinschaft, Kooperation und Vernetzung nutzen und dadurch zur Bewältigung gegenwärtiger oder künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.
Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte die Europäische Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Słubice gemeinsam mit einem sechsköpfigen Fachbeirat aus über 1.000 Bewerbungen aus, insgesamt wurden 100 Orte ausgezeichnet, darunter Frankfurt (Oder) und Slubice als einziger Träger der kommunalen Selbstverwaltung. Mario Werner überreichte Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke und seinem Słubicer Amtskollegen Tomasz Ciszewiczdie Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort“ während der Eröffnung des Hansestadtfestes auf der Stadtbrücke zwischen beiden Städten und betonte: „Eine solche europäische Kooperation bietet der europäischen Doppelstadt Frankfurt (Oder)/ Słubice Chancen. Chancen, das Bildungsangebot zu erweitern, der Abwanderung und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.“

Wettbewerb für modellhafte deutsch-polnische Kooperationsprojekte (2011)

Beim „Wettbewerb für modellhafte deutsch-polnische Kooperationsprojekte", der durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gemeinsam mit dem polnischen Ministerium für Infrastruktur im Mai 2011 ausgelobt wurde, wurde das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum ausgezeichnet. Die gemeinsame Einrichtung der Stadtverwaltungen Frankfurt (Oder) und Słubice zählt damit zu sechs prämierten Projekten, die innerhalb von 50 Bewerbern ausgewählt wurden.
Die Jury überzeugte, dass das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum auf den dringenden Bedarf reagiere, die Doppelstadt gemeinsam zu entwickeln und ihre Potenziale zu aktivieren. Demnach verfolge die Kooperation einen umfassenden, integrierten Ansatz der gemeinsamen Stadtentwicklung und erstrecke sich auf alle Wirkungsbereiche kommunalen Lebens. In der Begründung heißt es weiterhin zur Kooperation: „Sie ist sowohl strategisch und langfristig angelegt, als auch projektorientiert und kurzfristig. Die kurzfristige Komponente zeichnet sich durch ein Bündel von Maßnahmen aus, welche die Erfolge der Zusammenarbeit für den einfachen Bürger unmittelbar erleb- und nutzbar machen."
Den Preis nahmen der Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke, sein Słubicer Amtskollege Tomasz Ciszewicz wie auch Sören Bollmann und Joanna Pyrgiel vom Kooperationszentrum am 08.11.2011 in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin entgegen. Die Prämierung der Preisträger erfolgte durch den Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Rainer Bomba und den polnischen Vizeminister des Ministeriums für Infrastruktur Janusz Żbik. Die Auszeichnung umfasste eine wissenschaftliche und organisatorische Projektbegleitung bis Herbst 2012 sowie eine Zuwendung in Höhe von 5.000 EUR.