In früheren Jahrhunderten war sie in jedem evangelischen Haushalt zu finden: die Familienbibel. Zur Hochzeit oder Geburt geschenkt, haben sich in vielen der prachtvollen Bücher Generationen von Familien verewigt. Genau solche Frankfurter Familienbibeln suchen die Macher der Reformationsausstellung „Bürger, Pfarrer, Professoren – St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg“ für ihre Schau.
Die ältesten Bücher sollen in der Kirche St. Gertraud ausgestellt werden, wo das Thema „Erinnerungskultur“ ein Schwerpunkt sein wird. Hier sollen Objekte gezeigt werden, die den Lebensweg von der Geburt über die Taufe, Konfirmation und Hochzeit bis hin zum Begräbnis kennzeichnen.
Nicht nur im Mittelalter waren Kirche und Bürger eng miteinander verbunden – in einigen Frankfurter Familien werden noch heute Bibeln mit den Eintragungen der Ahnen weitergereicht, in anderen Haushalten schlummern die Bücher der Großeltern noch in einer eingestaubten Kiste. Wer eine alte Familienbibel besitzt, kann sich an der Aktion beteiligen und sie bis 15. März 2017 im Museum Viadrina abgeben. Dort werden die Bücher gesichtet. Die ältesten Frankfurter Exemplare bekommen einen Platz in der Ausstellung.
Die Ausstellung zum 500. Reformationsjubiläum wird am 5. Mai 2017, 14 Uhr, in der Frankfurter St.-Marien-Kirche eröffnet und ist bis 31.10.2017 an den drei Standorten St. Marien, St. Gertraud und Museum Viadrina zu besichtigen.