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Frankfurter Erfahrungen für Katowice

„Mit außerordentlichem Interesse haben wir alle Ihren sehr informativen Vortrag verfolgt.“ So bedankte sich Ferdynand Morski bei Udo Lange, der im Bauamt der Stadt für das Stadtumbaumanagement zuständig ist, für seine Präsentation in Kattowitz. Mit dem Vortrag „Schrumpfende Städte - Problem und Lösungsansätze am Beispiel der Stadt Frankfurt (Oder)“ zeigte Lange insbesondere anhand der Entwicklung seit 1945 den Umgang mit dem Bevölkerungsrückgang und der wirtschaftlichen Entwicklung auf.
Dieser Kongress unter dem Titel „Die Stadt des XXI Jahrhunderts – Probleme – Chance – Neue Entwicklungsstrategien“ wurde vom Verband der schlesischen Städte und Gemeinden organisiert und Vertreter vieler Städte waren der Einladung gefolgt. Morski, der als Exekutivdirektor des Verbandes fungiert, sah die Aufgabe dieses Kongress insbesondere darin, die Probleme der schlesischen Städte mit der zunehmenden Zersiedlung und den demografischen Auswirkungen aufzuzeigen, sowie auf die Bedeutung der informellen Planung in der Stadtentwicklung hinzuweisen. Das Programm des Kongresses entstand unter maßgeblicher Mitwirkung von Andreas Billert, der erfolgreiche Sanierer von Altberesinchen und Dozent i.R. der Europa–Universität Viadrina.
Insbesondere wurde die Bedeutung eines kontinuierlichen Monitoring unterstrichen, damit verlässliche Daten für zukunftsfähige kommunale Planungen vorliegen und verarbeitet werden können. Neben dem wirtschaftlichen Wandel vom Kohle- und Stahlrevier zur Dienstleistungsregion sollen neue Strategien mit den noch bevorstehenden Folgen der demografischen Entwicklung entstehen.
Obwohl die Miet- und Eigentümerstrukturen der riesigen Plattenbaugebiete in der 340.000 Einwohnerstadt nicht mit den Frankfurtern vergleichbar sind, waren die Frankfurter Erfahrungen beim Umgang mit dem drastischen Bevölkerungsrückgang von besonderem Interesse.
Kommunale Handlungsstrategien sind nicht nur bei uns, sondern auch in der Katowicer Region wesentlich vom Erfolg der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Die Bürgermeister berichteten über die vielfältigen Aktivitäten, dauerhafte Ansiedlungen und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen. Investitionen in die kommunale Infrastruktur sind dringend notwendig, um den Anschluss an andere Wirtschaftsregionen nicht zu verpassen.
Sehr schnell sind bereits riesige Einkaufszentren meist auf den stillgelegten ehemaligen Bergwerkgeländen entstanden. Teilweise war zu erkennen, dass den Investoren mit Kreativität und Geschick die Einbeziehung von historischen Industriegebäuden in diese Zentren gut gelang.
Im Jahr 2009 werden sich Vertreter des Verbandes in den neuen Bundesländern konkret über den Strukturwandel und dem Umgang mit der demografischen Entwicklung informieren.
Ein Teilnehmer der Konferenz war auch Zygmunt Ziobrowski vom Institut für Stadtentwicklung und Wohnen in Krakau. Als führender Experte der polnischen Stadtentwicklungswissenschaften äußerte er sich sehr interessiert über das Programm Stadtumbau Ost in Deutschland. Er würde sich gern im nächsten Jahr in Frankfurt (Oder) die Planung des Programms und seine Umsetzung vor Ort genauer ansehen. Mitarbeiter des hiesigen Bauamtes und der Denkmalpflege weilten bereits vor einigen Jahren zum Erfahrungsaustausch in seinem Institut.