Das Stadtarchiv Frankfurt (Oder) verwahrt einen wertvollen Urkundenschatz. Diese Rechtsdokumente regelten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit das politische, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadtgesellschaft. Die Stadtschreiber im Rathaus fertigten ab dem 15. Jahrhundert Abschriften dieser Urkunden und banden sie zu kunstvoll verzierten Stadtbüchern. Darin enthalten sind u. a. die Stadtrechtsverleihung, die Privilegien der Universität, Gilden sowie Zünfte oder auch die Rechte und Pflichten der Untertanen in den Kämmereidörfern.
Im Rahmen der Förderlinie „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sind die Urkunden und Kopialbücher nun digitalisiert worden.
Dr. Denny Becker, Leiter des Stadtarchivs: „Die Urkunden sind die ältesten und kostbarsten Archivalien im Stadtarchiv. Sie bilden das rechtliche Fundament der Stadt und zugleich den Grundstock des städtischen Archivwesens. Zugleich sind sie Schlüsseldokumente, um die Strukturen der Stadt im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zu verstehen. Durch die Digitalisierung wird der Urkundenschatz der weltweiten Forschungsgemeinschaft jederzeit verfügbar gemacht. Im Hintergrund arbeiten wir gerade daran, die erstellten Digitalisate im Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek zu veröffentlichen.“