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23.11.2018

Stadt Frankfurt (Oder) kauft das »Alte Kino« zurück

Stadtverordnete entscheiden am Donnerstag, 6. Dezember 2018

In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, dem 6. Dezember 2018 wird Oberbürgermeister René Wilke eine Vorlage zum Ankauf des ehemaligen „Lichtspieltheaters der Jugend“ in der Heilbronner Straße einbringen. Vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern ist der desaströse Zustand dieser ungenutzten Immobilie im Zentrum der Stadt schon lange ein Dorn im Auge, verbinden sie doch mit dem „Alten Kino“ Lebenserinnerungen. Seitens der Stadtverwaltung wie der Kommunalpolitik wurde die Problematik in den zurückliegenden Jahrzehnten häufig vergeblich diskutiert. Letzter Status war, die aktuelle mazedonische Eigentümerseite wäre nicht gesprächsbereit bzw. für Gespräche nicht erreichbar. 

Oberbürgermeister René Wilke wandte sich kurz nach seinem Amtsantritt im Mai dieses Jahres an die Eigentümer der Immobilie. Hatte er doch im Wahlkampf davon gesprochen, dieses wichtige „Stück der Seele unserer Stadt“ heilen zu wollen und geäußert, dabei in letzter Konsequenz auch vor Mitteln wie Enteignung und Zwangsversteigerung nicht zurückzuschrecken. Über mehrere Monate führte der Oberbürgermeister nun persönlich intensive Verhandlungen mit Vertretern der Eigentümerseite. Über den schlussendlich fest gelegten Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Oberbürgermeister René Wilke: „Wir haben uns auf eine Summe geeinigt, die deutlich unter derjenigen liegt, die der Eigentümer einst für das Objekt bezahlte. Damit wurde der Verantwortung der Eigentümerseite für den heutigen Zustand des Gebäudes Rechnung getragen, für dessen Erhalt seit Jahren nichts mehr unternommen wurde.“ Bereits im vergangenen Jahr organisierte René Wilke, damals als Abgeordneter des Landtages Brandenburg, eine Zusage der Landesregierung, die Stadt Frankfurt (Oder) bei einer eventuellen Sanierung und Nutzbarmachung dieses Objektes zu unterstützen. Allerdings mit der Einschränkung, zuvor müsste das „Lichtspielhaus der Jugend“ in das Eigentum der Stadt übergegangen sein.

Anknüpfend an diese Zusagen wurden nun Gespräche mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK), dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) sowie der Staatskanzlei aufgenommen. Im Ergebnis sollen erste Maßnahmen nach dem Ankauf mit etwa 410.000,00 Euro Soforthilfe des Landes Brandenburg flankiert werden. Das Geld dient zur Sicherung des Gebäudes und zur zügigen Erstellung einer Haushaltsunterlage Bau. Dieses Planungsdokument ist Vorbedingung für den Beginn von Baumaßnahmen innerhalb eines überschaubaren Zeitraums. Auch der Kauf des Objektes wird aus Fördermitteln des Landes Brandenburg kofinanziert.

Nach einer Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2018 und dem Vollzug des Kaufes ist bereits jetzt ein Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der Ministerien mit Oberbürgermeister René Wilke, dem Stadtentwicklungsdezernenten Jörg Gleisenstein sowie Kulturdezernentin Milena Manns im Januar 2019 verabredet. Ziel der Stadtseite und des Landes ist dabei, das Alte Kino zu einem Teil des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst zu machen. Oberbürgermeister René Wilke: „Gelingt uns der Ankauf des Alten Kinos, ist das ein gewaltiger Schritt voran, der eine Perspektive für dieses traditionsreiche Objekt schaffen kann. Es liegt dann aber noch immer ein weiter Weg vor uns. Wir müssen weiter alle an einem Strang ziehen.“