Ein Bücherregal mit den zu DDR-Zeiten bei Kindern sehr beliebten Trompeterbüchern, eine Sitzecke mit Schaukelstuhl und Leselampe sowie auserlesene Buchexemplare geleiten Interessierte in das „Leseland DDR“. Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegebene und von Dr. Stefan Wolle kuratierte Schau erzählt von Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten und für rare Bücher Schlange standen. Auf 20 Ausstellungstafeln mit Texten, Bildern und Verweisen zu Videos wird eine anschauliche Zeitreise durch das „Leseland DDR“ ermöglicht. Dabei gelangen Besucherinnen und Besucher nicht nur in das Gebiet der schreibenden Arbeiter des sozialistischen Realismus und der sowjetischen Literatur, sondern auch in die Gefilde der bekanntesten Kochbücher, in die Welt der Krimis und Märchen sowie in den Science-Fiction-Kosmos.
In dieser Ausstellung ist viel zu erfahren über ein Land, dessen Obrigkeit fest an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem „Giftschein“ zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen gezielt nach Gedrucktem durchsucht wurden.
Ganz zum Schluss wird dazu eingeladen, in einem Regal mit DDR-Lektüre zu stöbern, in einem gemütlichen Lesesessel Platz zu nehmen und auf literarische Entdeckungsreise zu gehen.
Museumseintritt: 5,00 € pro Person/Ermäßigt 3,00 €
Öffnungszeiten: dienstags–sonntags 11–17 Uhr,
Laufzeit der Ausstellung: bis 12. November 2023