Gegenstand der gesamtstädtischen Infrastrukturplanung ist die langfristige Konzeption und Entwicklung der technischen Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen in Frankfurt (Oder). Hierzu gehören neben der Wasserver- und -entsorgung, der Gas-, Elektroenergie- und Wärmeversorgung auch die Bereitstellung von sicheren Telekommunikationsstrukturen. Funktionsfähige und nachhaltige Infrastrukturen sind eine wichtige Voraussetzung für die Erschließung und Versorgung von Unternehmen und Einwohnern. Sie müssen deshalb an wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen angepasst werden.
In Frankfurt (Oder) ergibt sich aus den aktuellen Rahmenbedingungen in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Handlungsbedarf zur Anpassung der technischen Infrastrukturen. Zum einen führen demografischer Wandel, Schrumpfung und ein sinkender Wasser- und Energieverbrauch zu überdimensionierten und nicht ausgelasteten Netzen sowie zu erheblichen Folgekosten für die Stadt und ihre Bürger. Zum anderen erfordern Klimawandel und Energiewende sowie erhöhte Anforderungen an den Umweltschutz einen effizienten Umbau der leitungsgebundenen Netze. Ziel einer klima- und ressourcenschonenden Stadttechnik in Frankfurt (Oder) ist es deshalb, Ver- und Entsorgung in zurückgebauten Siedlungsgebieten zu dezentralisieren (z.B. dezentrales Regenwassermanagement, dezentrale Abwasserbeseitigung, dezentrale Wärmeversorgung, solare Energieerzeugung), Anlagen und Netze an Schrumpfungsprozesse anzupassen (z.B. Rückbau), sowie Synergien verschiedener Infrastrukturen zu nutzen (z.B. Wärmerückgewinnung aus Abwasser, Kraft-Wärme-Kopplung, Speicherung von Biogas im Gasnetz).
Die Infrastrukturplanung ist zum einen notwendiger Bestandteil der formellen Bauleitplanung (FNP, B-Pläne), zum anderen Teil einer gesamtstädtischen Fachplanung. Aufgrund der herausgehobenen Bedeutung des Stadtumbaus wurden in Frankfurt (Oder) parallel zu den Stadtumbaukonzepten (STUK) Infrastrukturkonzepte zur Anpassung der technischen Infrastruktur erstellt.