Das Projekt „Nachbarsprache in der Doppelstadt – Język sąsiada w Dwumieście” wird im Rahmen des Programms INTERREG VA im Zeitraum vom 1.1.2020 bis 31.03.2023 mit einem Finanzvolumen von 821.345,40 EUR und 85% Förderung realisiert.
Projektpartner bei der Umsetzung der Maßnahmen sind die Gemeinde Słubice (Leadpartner), die Stadt Frankfurt (Oder) und Demokratie und Integration e.V. (RAA Brandenburg).
Das Projekt knüpft direkt an die Ziele des Frankfurt-Słubicer Handlungsplanes 2020-2030 an, vor allem wird die Erhöhung der Nachbarsprachenkompetenz in der Doppelstadt angestrebt.
Das Hauptziel des Projekts ist die Förderung des Erwerbs der Nachbarsprache an Schulen in der Doppelstadt sowie der Ausbau des bisherigen Bildungsangebots an Frankfurter und Słubicer Schulen.
Seit dem 2.9.2020 lernen an fünf Słubicer Grundschulen aller Schüler*innen der Klassenstufe 5 und 6 jeweils zwei Wochenstunden Deutsch. Im Schuljahr 2020/2021 wurde Deutsch von 416 Schülerinnen und Schülern in den Klassen 5 und 6 gelernt, im Schuljahr 2021 /2022 waren es 309 Schüler*innen und im Schuljahr 2022/2023 429 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 und 6. Dazu wurden neue Lehrkräfte eingestellt sowie Lehrbücher angeschafft. Die Dauerhaftigkeit des Projektes wird gesichert, indem der Unterricht anschließend gemäß dem polnischen Schulprogramm in Klassenstufe 7 und 8 der Grundschule fortgeführt wird.
Auf deutscher Seite richtet sich das Projekt an Frankfurter Grundschulen und weiterführende Schulen. Polnisch wird hier in Form von AG‘s (Nachmittagsbereich) angeboten. Im Schuljahr (Pandemie-Jahr) 2019/2020 konnten zunächst 32 Schüler*innen anfangen. Im Schuljahr 2020/2021 waren dies schon 109 Schüler*innen. Im Schuljahr 2021/2022 ist die Anzahl von Schüler*innen auf 242 gestiegen. Insgesamt lernten im Rahmen des Projekts fast 400 Frankfurter Schüler*innen die Nachbarsprache. In Kooperation mit dem MBJS werden im Schuljahr 2023/24 wieder AG Polnisch angeboten.
Neben den Unterrichtsangeboten werden für Kinder aus Frankfurt und Słubice eintägige Begegnungen und gemeinsame Projekte für deutsche und polnische Schüler angeboten. Diese Maßnahmen haben im Schuljahr 2020/21 vor allem online stattgefunden. Nach dem Aufheben von pandemiebedingten Einschränkungen fanden im Laufe des Projektes mehrtägige thematische Integrationsausflüge für deutsche und polnische Schüler*innen statt, einschl. Angelwettkämpfe.
Die Stadt Frankfurt (Oder) als Projektpartner ist für die Bereitstellung des sog. virtuellen Klassenzimmers verantwortlich. Mit den Interreg-Mitteln wurden für die Schulen in Frankfurt und Słubice 18 Smartboards angeschafft, die das interaktive Lernen der Nachbarsprache erleichtern. Ferner sind die Smartboards für die online-Begegnungen mit der besten Bild- und Tonqualität geeignet. Die Stadt Frankfurt(Oder) besorgte weiter die Dolmetschertechnik, die bei den gemeinsamen Veranstaltungen eingesetzt werden kann. Mit den mobilen GoPro-Cameras und neuen kleinen Tonstudios, die ebenfalls im Projekt angeschafft worden sind, werden Filme und Podcasts erstellt, die den Lernenden neue Möglichkeiten geben. Die Schulen können die Geräte bei dem Kooperationszentrum kostenlos zur Verfügung erhalten. Die Lehrkräfte aus Frankfurt(Oder) und Słubice konnten ihre Fähigkeiten im Umgang mit den neuen Techniken (z.B. Software, Webanwendungen, Gamification-Methoden etc.) in verschiedenen 25 Kursen (Herbst 2022) zu interaktiven Lernmethoden im Fremdsprachenunterricht erweitern. Der sichere Umgang mit den online-Materialien wurde mit Schulungen zu den OER (Open Educational Resources) gewährleistet.